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Detlev Lücke
Pflegereform soll doch kommen
Aktuelle Stunde im Bundestag
Die Bundesregierung wird in dieser Legislaturperiode die
Pflegeversicherung stufenweise reformieren. Das kündigte
Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) am 30. Januar 2004 in einer
Aktuellen Stunde des Deutschen Bundestages an, die von der
Unionsfraktion beantragt worden war. Sie sicherte außerdem zu,
das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Pflegeversicherung
noch in diesem Jahr umzusetzen. Zugleich würden Verbesserungen
für Demenzkranke und eine Dynamisierung der Leistungen
angegangen.
Zuvor hatte der CDU/CSU-Sozialexperte Horst Seehofer die
rot-grüne Regierung hart kritisiert. Sie sei "mittlerweile der
Inbegriff der Unfähigkeit". Bundeskanzler Schröder (SPD)
habe die dringend notwendige Reform der Pflegeversicherung vor
allem deshalb vorläufig gestoppt, weil 2004 insgesamt 14
Wahlen in Deutschland anstünden und Beitragserhöhungen
bei den sozialen Sicherungssystemen nicht ausgeschlossen werden
könnten. Während 1998 die Pflegeversicherung noch
finanziell gesichert gewesen sei, habe es seit 1999 nur noch rote
Zahlen gegeben. Der FDP-Abgeordnete Daniel Bahr kritisierte
Ministerin Ulla Schmidt für die Unverbindlichkeit ihrer
Ankündigungen. Das Verschieben der Reform garantiere jedoch
keine Verschiebung der Probleme. Petra Selg (Bündnis 90/Die
Grünen) unterstrich die Bedeutung der ambulanten vor der
stationären Pflege für ältere Menschen. Sie
bezeichnete die Aktuelle Stunde als Verunsicherungsdebatte der
Bürger und forderte die Opposition auf, konkrete
Lösungsvorschläge zu machen. Gesine Lötzsch
(fraktionslos) warf der Regierung vor, den Fordismus in die Pflege
eingeführt zu haben und deshalb nur Zahlen sprechen zu
lassen.
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