Dirk Klose
"Der Reformkurs wird fortgesetzt"
Aktuelle Stunde zur
Gerster-Entlassung
Der Umbau der Bundesbehörde für Arbeit in
Nürnberg wird auch nach der Entlassung des bisherigen
Behördenchefs Florian Gerster konsequent und ohne
Verzögerung fortgesetzt. Das erklärte
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am 29. Januar in
einer Aktuellen Stunde des Deutschen Bundestages, die auf Antrag
der Unionsfraktion stattfand. Clement wies damit entschieden
Forderungen aus den Reihen der FDP zurück, die Behörde
solle aufgelöst werden. Clement: "Die Signale sind positiv.
Der Reformprozess muss fortgesetzt werden."
Nach seinen Worten ist eine weitere Dezentralisierung der
Behörde und eine stärkere Kundenorientierung nötig,
um die anstehenden Aufgaben meistern zu können. Die
Bundesagentur solle künftig als Holding arbeiten; ihre
Mitarbeiter in Nürnberg würden von derzeit 1.100 auf etwa
400 verringert werden.
Die FDP bekräftigte in der Debatte ihre Auffassung, die
Bundesagentur für Arbeit in ihrer jetzigen Form
aufzulösen. Der Arbeitsmarktexperte der FDP, Dirk Niebel
äußerte: "Die Bundesagentur in ihren Strukturen ist nicht
reformierbar." Deshalb müsse sie aufgelöst und durch
regionale Versicherungsagenturen ersetzt werden. Niebel: "Wir
brauchen Job-Center, die sich um die Betreuung der Arbeitslosen
kümmern. In Deutschland hat sich ein Moloch der
Arbeitslosenindustrie entwickelt."
Der CDU-Abgeordnete Karl-Josef Laumann forderte, der jetzige
Zentralismus müsse durch mehr "Entscheidungsfreiheit vor Ort"
ersetzt werden. Nach Ansicht der Bündnisgrünen Thea
Dückert wird der "übernotwendige Reformprozess" durch die
Blockadepolitik der Opposition geradezu "torpediert".
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