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"Das Altenheim ist kein Modell für die
Zukunft"
Fraktionen für bessere Früherkennung
von Demenz
Familie. Die Früherkennung, Prävention, Behandlung und
Betreuung Demenzkranker in Deutschland weist Defizite auf und muss
verbessert werden. Darin waren sich alle Fraktionen im
Familienausschuss am 3. März einig. Auch die Altersforschung
muss aus der Sicht des Ausschusses einen höheren Stellenwert
erhalten, damit Menschen im hohen Alter möglichst weitgehend
ihre Unabhängigkeit und Würde wahren können. Das
Gremium diskutierte über die Situation Hochaltriger in
Deutschland und die Herausforderungen der demografischen
Entwicklung für die ganze Gesellschaft und die Politik.
Grundlage der Beratung war der vierte Bericht zur Lage der
älteren Generation in der Bundesrepublik unter besonderer
Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen (14/8822).
Den Altenbericht, der bereits Anfang 2002 vorgestellt wurde,
werteten alle Fraktionen als eine hervorragende Wissensbasis und
eine Hilfe, mit Vorurteilen über das Alter und mit
Ängsten vor der alternden Gesellschaft aufzuräumen.
"Rentenlast", "Pflegelast", "Überalterung", "steigende
Gesundheitskosten" seien einige Schlagworte, die den schwierigen
Umgang mit diesem Thema belegen. Dabei würden die Potenziale
der betagten Menschen oft übersehen.
Handlungsbedarf
Trotzdem begrüßten es die Fraktionen, dass der Bericht
einen breiten Raum dem Problem der demenziellen Erkrankungen
widmet. Demenz sei als "Alterserkrankung der Zukunft" zu sehen, so
die SPD. Es sei daher wichtig, bereits heute zu handeln.
Darüber, wie gehandelt werden muss, werde man sich schnell
einig, so die Union. Das Problem seien die Kosten. Daher sei es
wichtig, entsprechende Schwerpunkte zu setzen und bewusst alle
Forschungsanstrengungen zur Früherkennung und Behandlung von
Demenz und anderen Alterserkrankungen zu unterstützen. Denn
die Verzögerung der Erkrankung sei schon ein Erfolg. Da die
häusliche Betreuung der Kranken eine "unglaubliche Belastung"
für die Angehörigen sei, müssten spezielle
Betreuungskonzepte in den Pflegeheimen geschaffen werden.
Wichtiger Stellenwert der Wohnform
Für neue Konzepte in der Pflege sprachen sich die
Grünen aus: "Altenheim ist kein Modell für die Zukunft."
Dieser Ansicht waren auch die Liberalen. Die Wohnform habe gerade
für ältere Menschen einen wichtigen Stellenwert. Auch der
Altenbericht geht auf diese Frage ein: Es sei wichtig, die
Wohnungen und das räumliche Umfeld gezielt an diese
Altersgruppe anzupassen. Ein dichtes Netz von
Wohnungsberatungsstellen müsse geschafffen werden. In diesem
Zusammenhang wies eine Vertreterin des Familienministeriums auf
fünf Baumodellvorhaben der Regierung hin, die neue Wohnformen
für alte Menschen in der Praxis testen. Zwei der
Modellprojekte seien bereits fertiggestellt. Gleichzeitig
kündigte die Regierung das Thema des kommenden Altenberichts
an. Er solle sich mit den Potenzialen des Alters befassen.
Auf Vorschlag der Grünen wollen alle Fraktionen in einem
gemeinsamen Antrag das Problem stetig zunehmender demenzieller
Erkrankungen angehen. Bislang liegen getrennte Anträge der
Koalition (15/2372), der Union (15/2336) und der FDP (15/228)
vor.
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