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Fraktionen treten für stärkere
Erforschung der Erdwärme ein
Umweltausschuss
Umwelt. Die Forschung im Bereich der geothermischen
Stromerzeugung (Erdwärme) soll intensiviert werden. Dafür
haben sich am 3. März alle Fraktionen im Umweltausschuss
ausgesprochen. Anlass war die Beratung eines Berichts des
Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen
Bundestag über die Möglichkeiten geothermischer
Stromerzeugung (15/1835). Die Erdwärme habe ein großes
Potenzial, das im Interesse der Umwelt und der Stromversorgung
stärker genutzt werden sollte, hieß es
übereinstimmend. Ein entsprechender Entschließungsantrag
wurde bei Enthaltung der Opposition angenommen.
Danach soll sich die Regierung dafür einsetzen, innerhalb
eines Jahrzehnts Strom in der Menge eines Gigawatts durch die
Erdwärme zu erzeugen. Auch soll es einen Forschungs- und
Förderschwerpunkt für die geothermische Stromerzeugung
geben, der möglichst auch in den EU-Forschungsrahmenprogrammen
verankert werden soll. Dem Entschließungsantrag zufolge wollen
die Koalitionsfraktionen die Branche dabei unterstützen, einen
Risikofonds aufzubauen, der die Fündigkeits- und Bohrrisiken
finanziell absichert. In der Forschung gehe es vor allem darum, die
Stimulations-, Bohr- und Anlagentechnik zu verbessern.
Die SPD wies darauf hin, dass mit der Erdwärme der
Strombedarf in der Bundesrepublik rein theoretisch 600 Mal gedeckt
werden könnte. Realistisch sei, langfristig 25 Prozent des
Bedarfs an Elektrizität mit Erdwärme zu decken. Die
Forschung in diesem Bereich sei auf gutem Wege, könne aber
noch intensiviert werden. Die Bedeutung dieser Energieform finde
auch in der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Beachtung.
Die CDU/CSU betonte, die Geothermie habe das Potenzial, einen
Beitrag zur Reduktion von Kohlendioxidausstößen zu
leisten, sei aber vergleichsweise teuer. Daher müsse die
Forschung verbessert werden. Dieser Argumentation schloss sich die
FDP an. Es gelte, das Reservat langfristig zu erschließen und
die Tiefenbohrung zu intensivieren.
Die Bündnisgrünen argumentierten, Island habe das
Potenzial der Erdwärme bewiesen, indem es den gesamten Strom
aus der Geothermie beziehe. Das Umweltministerium tue gut daran,
dementsprechende Zukunftsinvestitionen mit 11 Millionen Euro zu
fördern. Die Oppositionsfraktionen enthielten sich bei dem
Entschließungsantrag der Koalition, da dieser den Ausstieg aus
der Atomenergie unterstütze. Außerdem solle die
geothermische Stromförderung in der Forschungsförderung
Priorität gegenüber den nuklearen Energietechnologien
erhalten.
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