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Nachteile für die Industrie
befürchtet
Streit über den Emissionshandel
Der Handel mit Zertifikaten für den Ausstoß von
Emissionen ist eine große Chance für den Klimaschutz - so
sehen es die meisten Parlamentarier des Bundestages. Da enden aber
auch schon die Gemeinsamkeiten. Gegenstand einer kontroversen
Debatte war am 4. März die Aufstellung des so genannten
Nationalen Allokationsplans, also des Verteilungsplans der
Emissionsrechte auf rund 2.300 Anlagebetreiber und Unternehmen.
Während sich die Regierung auf eine Selbstverpflichtung der
Wirtschaft aus dem Jahr 1998 zur Reduktion des Austoßes von
Treibhausgasen beruft, befürchten Oppostionspolitiker
Nachteile für die deutsche Industrie. So würden die
europäischen Nachbarländer ihre Industrie
großzügiger mit Emissionsrechten ausstatten, als die
Bundesregierung es plane, lautet die Befürchtung.
Klaus Lippold begrüßte für die CDU/CSU den
Zertifikatehandel als ein wichtiges neues Instrument des
Klimaschutzes. Allerdings müsse der Handel so organisert
werden, dass er die Beschäftigung in der Bundesrepublik nicht
gefährdet. Es sei ein "Skandal", dass der nationale
Verteilungsplan noch nicht vorliege. Dem entgegnete Umweltminister
Jürgen Trittin, Union und FDP blockierten im Bundesrat das
Bundesimmissions-Schutzgesez, welches die Voraussetzung für
den Handel mit Zertifikaten sei. Ziel sei es, bis 2010 45 Millionen
Tonnen Kohlendioxid einzusparen. Birgit Homburger (FDP) rief die
Regierung dazu auf, sich endlich zwischen Umwelt- und
Wirtschaftsministerium über den Verteilungsplan abzustimmen.
Ulli Kelber (SPD) betonte die Bedeutung des Emissionshandels
für das Einhalten der Verpflichtungen des Kyoto-Protokolls. Er
forderte die Opposition auf, inhaltliche Vorschläge zum
Allokationsplan zu machen und nicht die Öffentlichkeit zu
verunsichern.
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