bob
Katzav besorgt über das Anwachsen des
Antisemitismus in Europa
Israelischer Staatspräsident zu
Gast
Auswärtiges. Mit sehr großer Besorgnis verfolge er das
Anwachsen des Rassismus und des Antisemitismus in Europa. Dies
erklärte der Staatspräsident Israels, Moshe Katzav, am
29. April vor dem Auswärtigen Ausschuss. Katzav hielt sich zu
einem fast dreitägigen Arbeitsbesuch in Berlin auf. Er nahm
unter anderem an einer OSZE-Konferenz gegen Antisemitismus, die im
Auswärtigen Amt stattfand, teil.
Dieses Phänomen könne nicht ausgerottet werden, "wenn
wir uns damit nicht sehr aktiv beschäftigen". Es gebe eine
sehr gefährliche Mischung von Antisemitismus, der aus
verschiedenen Gruppen herrühre. Da-runter seien sowohl
Globalisierungsgegner als auch Links- oder Rechtsextremisten.
Katzav hofft auf die Einigkeit der Europäer: Jeder
Antisemitismus müsse verdammt werden. Es seien Schritte
notwendig, wie beispielsweise Initiativen auf Seiten der
Gesetzgebung und der Bildung, um jegliche antisemitischen Tendenzen
in den Griff zu bekommen. Die SPD sagte, sie sei sehr erfreut, dass
die Konferenz gegen Antisemitismus hier in Deutschland und in
Berlin stattfinde. Das politische Bewusstsein bei den Politikern
und bei den Medien sei vorhanden. Was geschärft werden
müsse, sei das Bewusstsein in der Bevölkerung.
CDU/CSU: Recht Israels auf Existenz
Die CDU/CSU betonte, das Existenzrecht Israels sei Teil der
Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland. Bündnis
90/Die Grünen wiesen darauf hin, der Bundestag habe mit den
Stimmen aller Fraktionen die so genannte Genfer Initiative als
Ergänzung zu den Friedensbemühungen zwischen Israelis und
Palästinensern bezeichnet.
Die FDP sagte, man erlebe auch in diesem Land, dass latenter
Antisemitismus immer wieder auftrete. Deshalb sei die Konferenz so
wichtig. Es schloss sich eine ausführliche Diskussion zum
Thema Israel und Naher Osten an. bob Zur Antisemitismuskonferenz
siehe Seite 16
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