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Hartmut Hausmann
Subventionierter Honig in Sicht
Hilfen für Europas Imker
Als eines der ältesten landwirtschaftlichen Produkte
überhaupt und als eines der wenigen Agrarprodukte, für
die es in der EU keine Markt- ordnung gibt, soll Honig in Zukunft
doch noch in den Genuss von Subventionshilfen kommen.
Auf der Grundlage des Berichts der Luxemburger Abgeordneten
Astrid Lulling, EVP, zu einem Verordnungsentwurf der Kommission hat
sich das Europäische Parlament am 22. April in Straßburg
für neue Fördermaßnahmen zur Erzeugung und
Vermarktung von Honig ausgesprochen. Zugleich werden die
Mitgliedstaaten aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu treffen,
mit denen die Belastung von Honig mit gentechnisch veränderten
Organismen verhindert werden kann.
Die Imker müssten in die Lage versetzt werden, Honig mit
einer Belastung unterhalb der Kennzeichnungsgrenze von 0,9 Prozent
zu erzeugen. Die von der Kommission vorgesehene Verpflichtung,
dieses Problem im Rahmen der von der Kommission noch zu treffenden
Koexistenzregelung von gentechnisch veränderten und GVO-freien
Agrarerzeugnissen zu lösen, dürfte damit kaum noch eine
Chance haben, da sie auch bei den Agrarministern in diesem Bereich
keine Mehrheit finde.
Angebot und Nachfrage
Der Bericht verweist darauf, dass nach wie vor auf dem
Honigmarkt in der Union ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und
Nachfrage bestehe und dass der Versorgungsgrad mit in der EU
produziertem Honig in den letzten drei Jahren weiter
zurückgegangen sei. Eine Ursache dafür liegt auch darin,
dass die Imker in den letzten Jahren verstärkt vom
Bienensterben durch die Varroa-Milbe betroffen wurden.
Verstärkt wurde dieser Trend offenbar, wie es aus dem
Agrarausschuss verlautete, auch durch immer aggressivere Pestizide
und durch den Rückgang der Artenvielfalt in der
Agrarlandschaft und den damit verbundenen Verlust wichtiger
Blütentrachten. Deshalb soll die Wiederherstellung durch Zucht
und den Import von Bienenvölkern gefördert werden.
Für gentechnikfreie Zonen
Die beste und sicherste Lösung bleibe die freiwillige
Einrichtung gentechnikfreier Zonen und die Nutzung gentechnikfreien
Saatguts, erklärte der Vizepräsident des
Agrarausschusses, Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf von den
Grünen, und fügte hinzu: "Bienen fliegen nicht nach
Koexistenzregeln," sondern beweg- ten sich bis zu fünf
Kilometer weit und wüssten auch nicht zwischen genetisch
veränderten und GVO-freien Kulturpflanzen zu unterscheiden.
Deshalb müssten Maßnahmen ergriffen werden, die die
Schaffung weiträumiger gentechnikfreier Zonen
gewährleisten.
H. H.
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