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BOB
Zehntausende von Toten und bis zu eine Million
Flüchtlinge vermutet
Humanitäre Katastrophe im Westen
Sudans
Auswärtiges/Menschenrechte. Der Sudan steht vor einer
humanitären Katastrophe, die in ihrem möglichen
Ausmaß bereits mit den Vorgängen in Ruanda vor zehn
Jahren verglichen wird. In der Konfliktregion Darfur wird von
Zehntausenden von Toten, von bis zu einer Million Flüchtlingen
und Vertriebenen, von ethnischen Säuberungen, Folterungen,
Vergewaltigungen und weiteren schlimmen Menschenrechtsverletzungen
berichtet. Die FDP hat dazu einen Antrag (15/3040) vorgelegt.
Die Liberalen fordern, im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
(UNO) darauf zu dringen, dass der Waffenstillstand durchgesetzt und
kontrolliert wird, damit die humanitäre Hilfe die Menschen
überhaupt erreicht. "Umgehend" müssten nicht nur
UN-Beobachter, sondern möglichst mit Einverständnis der
Regierung in Khartum UN-Friedenstruppen nach Darfur entsandt
werden, um dort den massiven Menschenrechtsverletzungen Einhalt zu
gebieten und den drohenden Völkermord zu verhindern. Sollte
die sudanesische Regierung der Entsendung von Friedenstruppen die
Zustimmung verweigern, so die FDP weiter, müsse der
Weltsicherheitsrat prüfen, ob zur Verhinderung des
Völkermords nicht auch mit "robustem Mandat" ausgestattete
Friedenserzwingungstruppen der UNO in die Region entsandt werden
können, so die Freien Demokraten.
Humanitäre Hilfsmaßnahmen für die in den Tschad
geflohenen Sudanesen seien fortzusetzen. Sobald humanitären
Helfern der uneingeschränkte Zutritt möglich sei, sollten
entsprechende Maßnahmen auch für Darfur selbst anlaufen.
Der sudanesischen Regierung sei in Aussicht zu stellen, dass nach
einer Lösung des Darfur-Konfliktes die deutsche
Entwicklungszusammenarbeit mit dem Sudan wieder aufgenommen werden
kann, so die Liberalen.
Eine Delegation des Menschenrechtsausschusses wird zwischen 8.
und 19. Mai in den Sudan (und nach Uganda) reisen. Angesichts der
katastrophalen humanitären Lage in der Region Darfur sollen
mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, der
internationalen Staatengemeinschaft und der sudanesischen Regierung
konkrete Handlungsmöglichkeiten ausgelotet werden. bob
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