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Der Erste Weltkrieg
Kurz notiert
Die ARD hatte vor wenigen Wochen anlässlich des Beginns des
Ersten Weltkrieges vor 90 Jahren einen sehenswerten Mehrteiler
über einige besonders markante - man muss wohl sagen: makabre
- Höhepunkte des Krieges gesendet. Bei Rowohlt Berlin ist dazu
ein Buch herausgekommen, das geradezu ideal diese Serie
ergänzt, im Inhalt erweitert und darüber hinaus mit
Chronik und weiterführender Literatur kompetent in das
Geschehen einführt.
Das erste Kapitel (Autor: Jürgen Büschenfeld)
behandelt den Kriegsausbruch und führt anschaulich die
Zwangsläufigkeit vor Augen, unter der die Politik angesichts
der militärischen Planungen stand. Dann folgen Kapitel zum
"Mythos Tannenberg" (Susanne Stenner), zur "Gashölle Ypern"
(Heinrich Billstein) und zum "Albtraum Verdun" (Werner Biermann)
als Beispiele für Schlachten und Stellungskriege. In
"Schlachtfeld Heimat" (Anne Roerkohl) erfährt man von der
Mobilisierung im Innern und von der totalen Ideologisierung des
ganzen Volkes. Das letzte Kapitel "Trauma Versailles" (Christine
Beil und Gabriele Trost) zeigt die fatalen Folgen des Vertrages; in
der Tat ging der Krieg "in den Köpfen" weiter.
Die Autoren arbeiten als Dozenten, Filme- und Ausstellungsmacher
seit längerem zu zeitgeschichtlichen Themen. Man merkt es an
den Texten: sie sind verständlich geschrieben, direkt
erzählt und gehen, obwohl man vieles zu kennen glaubt,
angesichts des Geschehens wirklich unter die Haut. ks
Das Buch zur ARD-Fernsehserie
Der Erste Weltkrieg.
Rowohlt Berlin, Berlin 2004; 256 S., 19,90 Euro
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