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Deutschland ist für volle
Netzöffnung
Europäischer Eisenbahnverkehr
Verkehr und Bauwesen. Die Bundesregierung wünscht sich
weitere Maßnahmen zur Netzöffnung im europäischen
Eisenbahnverkehr. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung
(15/3664) auf eine Große Anfrage der FDP-Fraktion zur
Verkehrspolitik der EU (15/2705) hervor. Durch eine
vollständige Netzöffnung erhofft sich die Regierung, den
bestehenden Nachteilen von deutschen Unternehmen im Ausland
entgegenzuwirken. Bislang bestehe für deutsche
Eisenbahnunternehmen keine Möglichkeit, alle Schienenwege im
europäischen Ausland zu nutzen, obwohl die Netze hierzulande
für deutsche Tochterfirmen von ausländischen
Eisenbahnunternehmen frei zugänglich sind.
Aus diesem Grund, so die Regierung weiter, unterstütze sie
die erste von der Europäischen Kommission angenommene
Maßnahme des dritten Eisenbahnpakets, nach welcher das
Eisenbahnnetz für den grenzüberschreitenden
Personenverkehr geöffnet wurde, hoffe gleichzeitig aber auf
Folgeschritte zur vollständigen Marktöffnung. Allgemein
spricht sie sich für mehr Einheitlichkeit innerhalb des
europäischen Eisenbahnverkehrs sowie für die Schaffung
einer Eisenbahn-agentur aus, deren Aufgabe es sein soll, den
gesamten europäischen Eisenbahnraum zu überwachen. Auch
eine einheitliche Lokführerlizenz hält sie für
sinnvoll. Um den Schienenverkehr wettbewerbsfreundlicher
gegenüber anderen Verkehrsträgern zu gestalten,
befürwortet sie eine Kerosinbesteuerung und eine Umsatzsteuer
im Luftverkehr. Gleichzeit müsse die bis heute geltende
Steuerbefreiung von Schweröl in der Binnenschifffahrt
aufgehoben werden.
Für den Straßenverkehr fordert die Bundesregierung
unter Berufung auf das dritte europäische Aktionsprogramm, die
Zahl der Unfalltoten bis 2010 zu halbieren. Weitere Pläne
bestehen nach eigenen Angaben darin, die vergleichsweise hohen
deutschen Energiesteuern unter bestimmten Voraussetzungen zu
senken. So prüfe sie zurzeit einen Nachlass auf die Lkw-Maut
von bis zu 2,6 Cent pro Kilometer, wenn ein Nachweis über die
bereits gezahlte deutsche Mineralölsteuer vorliegt.
Außerdem will die Regierung deutsche Unternehmen finanziell
begünstigen, falls diese in umweltschonende Lkw investierten.
Doch gelte es zunächst, die rechtliche Prüfung dieser
Vorhaben durch die Europäische Kommission abzuwarten.
Die Sicherheit des Schiffverkehrs in der Ostsee ist nach Angaben
der Bundesregierung ein Schwerpunkt deutscher Interessen in der
Seefahrt. Ihren Vorstellungen zufolge sind zusammen mit den neuen
EU-Mitgliedstaaten Konzepte zu entwickeln, welche den Schutz der
Wasserwelt und der Küstenregionen betreffen. Damit solle dem
Umweltrisiko durch den ständig wachsenden Schiffsverkehr
Rechnung getragen werden. Neben diesen Vorhaben nennt die Regierung
auch die Prävention von terroristischen Anschlägen und
die andauernde Förderung des Satellitennavigationssystems
"Galileo" als wichtige Ziele der Verkehrspolitik. alk
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