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Claudia Schute
Niedersachsen will KMK verlassen
Die Bilder seiner Sommerreise zeigten ihn noch lächelnd mit
dem Löwenbaby eines Tierparks im Arm - jetzt fährt
Ministerpräsident Wulff die Krallen aus: Ende September
kündigte er den Ausstieg seines Landes aus der
Kultusministerkonferenz (KMK) an. Bleibt er dabei, wird Ende 2005
die 1948 gegründete Institution aufhören zu bestehen.
Sowohl KMK-Präsidentin Doris Ahnen (SPD) als auch Hessens
Kultusministerin Wolf (CDU) interpretierten Wulffs Vorgehen als
Angriff auf den Föderalismus - ein Argument, das Wulff selbst
als "total abwegig" empfindet. Es gehe ihm nicht um eine generelle
Abschaffung, sondern um eine rasche Modernisierung der mit 250
Mitarbeitern und einem Etat von 50 Millionen Euro ausgestatteten
Organisation. "Sie muss sparsamer und effizienter werden, sich mit
weniger Personal auf schulische Qualitätssicherung und
gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen
konzentrieren. Das Prinzip der Einstimmigkeit aller 16 Länder
ist durch eine Dreiviertel-Mehrheit zu ersetzen", so Wulff.
Zustimmung kam von der FDP. Wulff habe "den Mut gefunden, das
jahrzehntelange Trauerspiel KMK zu beenden", erklärte ihre
Generalsekretärin Cornelia Pieper. Neu ist nicht die
Fundamentalkritik an der KMK, aber sehr wohl die Konsequenz daraus.
Die Konferenz ist für die Koordination der Bildungspolitik
zuständig. Die Kündigung des Abkommens über das
KMK-Generalsekretariat durch ein Land bewirkt, dass der Vertrag
für alle Bundesländer außer Kraft tritt.
Gekündigt werden kann mit zwölf Monaten Vorlauf.
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