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BOB
Nicht unbedingt mehr Geld notwendig
Wieczorek-Zeul zur Zusammenarbeit mit
Ankerländern
Entwicklungszusammenarbeit. Die Zusammenarbeit
mit so genannten Ankerländern erfordert nicht unbedingt
höhere Finanzmittel, sondern sei eine "strategische
zugespitzte Partnerschaft". Diese Auffassung vertrat Heidemarie
Wieczorek-Zeul (SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, am 15. Dezember vor dem
Fachausschuss.
Zu den Ankerländern zählen Staaten
von wirtschaftlichem Gewicht, die über politischen Einfluss in
der Region verfügten und die auf internationaler Ebene eine
aktive und wichtige Rolle spielten. Im Dialog mit den deutschen
Kooperationspartnern sei wichtig, dass sie bei Themen wie dem
globalen Klimaschutz, der "good governance" (guter
Regierungsführung) und Armutsbekämpfung den Anforderungen
gerecht würden. Zu den Ankerländern zählten folgende
Nationen: China, Indien, Indonesien, Pakistan, Thailand,
Ägypten, Iran, Saudi Arabien, Nigeria, Südafrika,
Argentinien, Brasilien, Mexiko, Russland und die
Türkei.
Die Ministerin erwähnte ergänzend,
dass es bei Ländern wie China und Indien, die zusammen etwa
die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung ausmachten, nicht
um Entwicklungshilfe, sondern um strategisch orientierte
Partnerschaft gehe. Den Rechtsstaatsdialog mit der ostasiatischen
Volksrepublik bezeichnete die Ministerin als "wichtig".
China sei, was den Kohlendioxidausstoß
angehe, im Übrigen der zweitgrößte, Indien der
fünftgrößte Emittent. Nicht nur in diesem
Zusammenhang gelte es, die Reformanstrengungen voranzubringen.
China habe zum Beispiel zusagt, zehn Prozent der Energieproduktion
aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Auch Indien habe
versprochen, seinen Kohlenverbrauch und den CO2-Ausstoss in Sinne
der Energieeffizienz in den Griff zu kriegen.
Im Zusammenhang mit Brasilien erwähnte
die Ministerin das Tropenwaldschutzprogramm. Die schrittweise
Vernichtung von Tropenwald sei "dramatisch". Hier seien
europäische Anstrengungen von Nöten.
Die CDU/CSU zeigte sich einig mit der
Ministerin, dass die wirtschaftliche und die wissenschaftliche
Zusammenarbeit mit den Ankerlänern zu begrüßen sei.
Die Union sagte zu China, offensichtlich habe Bundeskanzler
Schröder andere Schwerpunkte gesetzt, als den
Rechtsstaatsdialog zu forcieren. Die SPD wies dies zurück. Die
Union zeige "Pawlowsche Reflexe" in der Menschenrechtspolitik auf
die Reise des Bundeskanzlers. Der Rechtstaatsdialog mit China sei
erfolgreich. Mit der Situation der Menschenrechte könne man
dennoch nicht zufrieden sein.
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