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sas
Betriebserlaubnis vorläufig erteilt
Lastwagen-Maut im Verkehrsausschuss
Verkehr und Bauwesen. "Uns ist mit dem Nachweis
über die Funktionstüchtigkeit der Technologie ein
großer Wackerstein vom Herzen gefallen", zeigte sich die
SPD-Fraktion erleichtert über die vom Bundesamt für
Güterverkehr erteilte "besondere vorläufige
Betriebserlaubnis" für das vom Firmenkonsortium Toll Collect
betriebene System. Damit stehe dem Start der Lkw-Maut zum 1. Januar
2005 nichts mehr im Weg. Wie die Bundesregierung gegenüber dem
Verkehrsausschuss am 15. Dezember erklärte, bezieht sich die
Betriebserlaubnis auf die aktuell eingebauten Bordgeräte oder
On-Board-Units 1 (OBU 1). Sie werden voraussichtlich zum 1. Januar
2006 mit einer anderen Software ausgestattet (OBU 2) und sollen
dann Daten über Tarife und das Streckennetz über die
Luftschnittstelle einspeisen können.
Die Sozialdemokraten priesen die Erhebung
einer streckenbezogenen Maut bei Lastkraftwagen als Einstieg in die
Nutzerfinanzierung beim Straßenbau. Die Zahl der
voraussichtlich rund 300.000 bis Ende des Jahres eingebauten
Mautboxen in den Lkws lege zwar die Vermutung nahe, dass
Anlaufschwierigkeiten unvermeidbar seien. Allerdings solle dies
nicht zum Anlass für Kritik an dem System genommen werden. In
einem Appell forderten sie die Opposition auf, den
Innovationsstandort Deutschland durch die Diskussion um Pannen bei
der Einführung nicht zu beschädigen, sondern das auf der
Welt einmalige System vermarkten zu helfen.
Bündnis 90/Die Grünen sekundierten,
das "stringente Projektcontrolling und das verbesserte Management"
beim Betreiberkonsortium Toll Collect habe sich ausgezahlt. Sie
lobten das neue Management, verkörpert durch Christoph M.
Bellmer, den Vorsitzenden der Geschäftsführung bei Toll
Collect, das sich durch eine transparente Informationspolitik
ausgezeichnet habe und in jeder Phase des Projektes für
kritische Nachfragen erreichbar gewesen sei. Die
Bündnisgrünen riefen die CDU/CSU-Fraktion dazu auf, ihren
Antrag "Transparenz bei den Vorgängen zur Maut-Vorbereitung
herstellen - Bericht des Bundesrechnungshofes öffentlich
machen" zurückzuziehen und nach vorne zu schauen.
Diesem Anliegen trug die Unionsfraktion nicht
Rechnung. Sie verlangt in dem am 16. Dezember an den
Verkehrsausschuss überwiesenen Antrag (15/4391) von der
Bundesregierung, die Vorgänge bei der Einführung der
Lkw-Maut transparent machen und sich dafür einsetzen, dass der
Bericht des Bundesrechnungshofs dazu nicht länger als
"geheimhaltungsbedürftig" eingestuft wird. Es sei
unverständlich, dass ein Bericht des Rechnungshofs zum
Maut-Thema geheim gehalten werden soll. Die Aufklärung der
Vorgänge um die Einführung der Lkw-Maut sei wegen der
großen Verluste für den Bundeshaushalt und wegen der
Höhe der in Frage stehenden Schadenersatzforderung von
großem öffentlichen und parlamentarischemnInteresse.
Lediglich die Elemente des Berichts, die im Hinblick auf die
betriebswirtschaftlichen Interessen der beteiligten Unternehmen
geheimhaltungsbedürftig seien, sollten vom Rechnungshof
unkenntlich gemacht werden, so die Abgeordneten.
In den Ausschussberatungen kritisierte die
Union zudem die fehlende Zweckbindung der Mittel: "Sie machen aus
der Maut ein weiteres Abkassiermodell der Regierung, um
Haushaltslöcher zu stopfen." Deshalb stünden für die
Projekte der Verkehrsinfrastruktur 2005 weniger Gelder zu
Verfügung als ohne die Lkw-Maut im laufenden Haushaltsjahr.
Durch Missmanagement im Verkehrsministerium und einen schlechten
Vertrag mit Toll Collect beliefen sich die Einnahmeverluste auf 3,8
Milliarden Euro. Die FDP nahm die "besondere vorläufige
Betriebserlaubnis" für OBU1 eigenen Worten zufolge zur
Kenntnis. Erneut warf sie der Bundesregierung vor, ihr Wort
gegenüber von Spediteuren zu brechen, da ein ihnen zugesagter
Harmonisierungsbeitrag nicht zeitgleich mit der Lkw-Maut komme. Die
Bundesregierung bekräftigte, sich auch gegenwärtig
für harmonisierte Wettbewerbsbedingungen für Spediteure
in Europa gegenüber der EU-Kommission in der Weise stark zu
machen, dass diese bei einem Systemwechsel weg von einem
steuerfinanzierten Straßenbau hin zu einer Nutzerfinanzierung
nicht zweimal zur Kasse gebeten würden.
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