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sas
Lkw-Fahrer sollen abbiegende Radfahrer
früher erkennen können
Toter Winkel im Straßenverkehr
Verkehr und Bauwesen. Alle im Bundestag vertretenen Fraktionen
haben einen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen
eingebrachten Antrag (15/3330) für mehr Sicherheit für
Radfahrer als gemeinsamen Antrag in Zusammenhang mit der Diskussion
um einen vierten Außenspiegel bei Lkws am 16. Dezember
einstimmig beschlossen. Damit wurde der themengleiche Antrag
(15/2823) der Union für erledigt erklärt. Ebenfalls
einvernehmlich beschlossen haben die Fraktionen einen von den
Koalitionsfraktionen vorgelegten Entschließungsantrag, der
weitere Möglichkeiten auslotet, wie Radfahrer und
Fußgänger besser vor Lkws geschützt werden
können.
Die Regierung soll nun auf die Fahrzeugindustrie einwirken,
damit verbesserte und der neuen EU-Richtlinie entsprechende Spiegel
insbesondere auch zur Nachrüstung von Lkw
schnellstmöglich und in ausreichender Stückzahl angeboten
werden können. Die Koalition verwies bei der Debatte über
die Initiativen darauf, dass die Bundesregierung bereits seit 2001
eine europaweite Regelung herbeiführen wolle, da in
Deutschland als Transitland viele ausländische Lkws unterwegs
seien. Auf europäischer Ebene habe dies zu einer neuen
Richtlinie mit verschärften Anforderungen für
Rückspiegel geführt. Dabei werde keiner bestimmten
technische Ausrüstung der Vorzug gegeben, sondern ein
definiertes Sichtfeld vorgeschrieben, das den bisherigen toten
Winkel für Lkw-Fahrer einsehbar macht. Die EU-Richtlinie soll
von allen Mitgliedstaaten bis zum 26. Januar 2005 in nationales
Recht umgesetzt werden. Ab diesem Zeitpunkt soll sie für alle
neuen Fahrzeugtypen gelten und ab dem 26. Januar 2007 für neu
in den Verkehr kommende Lkw ab 7,5 Tonnen. Die Unionsfraktion
konzentriere sich in ihrem Antrag auf die Technik des
"Dobli-Spiegel" - eine solch einseitige Ausrichtung auf eine
Technologie hält die Koalition nicht für sinnvoll.
Für sie gehe es darum, ein verbessertes Sichtfeld für
Lkw-Fahrer beim Abbiegevorgang zu schaffen, indem der tote Winkel
so weit wie möglich ausgeschaltet werde.
Laut Antrag soll die Bundesregierung auch prüfen, ob die
Aufstelllinie für Radfahrer so zu verändern ist, dass sie
von Auto- und Lastkraftfahrern an Straßenkreuzungen besser
wahrgenommen werden. Vorstellbar wäre etwa, dass der
Aufstellbereich für Fußgänger und Radfahrer deutlich
vor die Haltelinie für Lkws und Pkws gerückt oder
umgekehrt dazu der Fahrbahnbereich für Lkws nach hinten
verlagert würde oder aber eine zeitliche Verzögerung der
Grünphasen für Pkws und Lkws. Diesem Anliegen schlossen
sich auch die übrigen Fraktionen an. Bündnis 90/Die
Grünen warnten vor der Illusion, dass die Gefahr mit einem
perfekten Spiegel vollständig zu beseitigen sei. Sie
fänden es wichtig, dass auf EU-Ebene weiter für eine
obligatorische Nachrüstung geworben werde. Die FDP gab zu
bedenken, dass die alleinige Ausrichtung auf den Lkw dem Problem
des toten Winkels nicht gerecht werde. Es sei eine Ergänzung
durch Schulungen und durch Überprüfung anderer
Möglichkeiten erforderlich.
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