Nagold, 20.
März 2003
Gemeinsame Erklärung zum Krieg im
Irak
Wir sind tief
betroffen über den Beginn des Krieges im Irak. Wir denken
jetzt vor allem an die möglichen Opfer unter der
Zivilbevölkerung, besonders an die Kinder, die Frauen und die
alten Menschen. Aber auch an die Soldatinnen und Soldaten auf
beiden Seiten und an ihre Familien.
Es ist zu
befürchten, dass im Verlaufe des Krieges viele Tausende
Menschen ihrer elementarsten Menschenrechte - nämlich des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit - beraubt
werden.
Da der Krieg
trotz intensiver Bemühungen der Bundesregierung nicht
verhindert werden konnte, appellieren wir jetzt an die
Kriegsführenden, strikt das humanitäre Völkerrecht
und hier insbesondere die Zusatzprotokolle zum Genfer
Rot-Kreuz-Abkommen zum Schutz der Zivilbevölkerung in
bewaffneten Konflikten zu beachten.
Die nationalen
und internationalen Hilfsorganisationen sind aufgefordert, die
nötigen humanitären Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Wir
unterstützen alle nationalen und internationalen
humanitären Bemühungen zur Versorgung der Opfer des
Irakkonflikts.
Tief besorgt
sind wir auch darüber, dass der Krieg gegen das geltende
Völkerrecht begonnen worden ist, welches die Entscheidung
über die Anwendung von Gewalt dem Weltsicherheitsrat zuordnet.
Es ist noch gar nicht abzusehen, was es für die internationale
Gemeinschaft bedeutet, wenn ein Staat bzw. einige Staaten sich
anmaßen, aus „eigener Macht“ heraus über
Krieg und Frieden zu entscheiden. Das eigenmächtige Handeln
stellt eine Zäsur in der Entwicklung des Völkerrechts
dar.
Renate
Gradistanac, MdB
Sigismund
Brinkert, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Calw
Gerhard
Gaiser, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Freudenstadt
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