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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Nagold, 7. März 2003

Wettbewerb im Zahntechniker-Handwerk braucht Qualitätsvergleich

SPD-Abgeordnete besuchten Nagolder Dentallabor

Die Lohnnebenkosten sollen nicht steigen und die Krankenkassenbeiträge müssen stabil bleiben. So lauten die grundlegenden Ziele der beiden Vorschaltgesetze zur Renten- und Krankenversicherung, die Ende vergangenen Jahres verabschiedet wurden. Die gesetzlichen Neuerungen im Gesundheitsbereich betreffen vorwiegend die Seite der Leistungserbringer, so beispielsweise das Zahntechniker-Handwerk. Bei einem Besuch des Dentallabors Dalm in Nagold informierte die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac über die Hintergründe der Gesetzesänderungen. Als Experten hatte die Abgeordnete den Vorsitzenden des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung im Deutschen Bundestag, Klaus Kirschner, eingeladen.

Wegbrechende Einnahmen infolge weltwirtschaftlicher Abkühlung und steigende Ausgaben hätten im letzten Jahr sofortigen Handlungsbedarf zur Stabilisierung der Sozialsysteme signalisiert. Darauf wies die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac zu Beginn des Gesprächs mit dem Leiter des Dentallabors, Rainer Dalm, hin. In allen Leistungsbereichen des Gesundheitssystems seien daher teils schmerzhafte Einschnitte notwendig gewesen. Mit Jahresbeginn seien die Höchstpreise für zahntechnische Leistungen um fünf Prozent abgesenkt worden. „Mit dieser, wie ich meine, überproportionalen Belastung das Zahntechniker-Handwerks war ich keineswegs einverstanden“, betonte die Abgeordnete.

Auf wenig Gegenliebe seien die Gesetzesneuerungen im Zahntechniker-Handwerk gestoßen, bemerkte Rainer Dalm. Neben dem fünfprozentigen Abschlag belasteten auch die Mehrwertsteuererhöhung und das Einfrieren der Vergütungen ab 2003. Die wirtschaftliche Situation werde zusätzlich beeinträchtigt durch einen grauen Markt, der zum Teil über Zahnarztpraxen Billigimporte aus dem Ausland in das deutsche System einschleuse. Ob die Absenkung der Höchstpreise den Wettbewerb zwischen zahntechnischen Betrieben fördere und so Wirtschaftlichkeitsreserven bei den gesetzlichen Krankenkasse mobilisiere, bezweifelte der Zahntechniker. Weitaus mehr versprach sich Rainer Dalm von verstärkter Kontrolle hinsichtlich der Qualität der zahntechnischen Leistungen. Abhilfe könnten Regelungen verschaffen, wonach Zahnarztpraxen verpflichtet wären, die Kontrollmodelle zum Zwecke von Stichproben ein Jahr lang aufzubewahren, schlug Klaus Kirschner vor, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen so setzen, dass die Qualität und die Abrechnung ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand kontrolliert werden könnten. Zusätzliche Handlungsspielräume für das Erschließen von Wirtschaftlichkeitsreserven lägen darin, den Krankenkassen den Sicherstellungsauftrag zu geben. „Dann könnten die gesetzlichen Krankenkassen direkt Verträge mit den Ärzten schließen und so mehr Kontrolle über Qualität und Kosten ausüben“, formulierten die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten.

Bildunterschrift:
Rainer Dalm, Leiter des Dentallabors Dalm GmbH, im Gespräch mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Kirschner, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung, und Renate Gradistanac.