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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Nagold, 28. Januar 2004

Handwerker wollen nach vorne blicken

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac sieht durch die Reform der Handwerksordnung mehr Chancen im Handwerk

Die Reform des Handwerksrechts war zentrales Thema beim letzten Zusammentreffen der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac mit Handwerksvertretern im Haus des Handwerks in Freudenstadt. Mit Ralf Bohnet, Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft, und Willi Klumpp, Vorstandsmitglied, sowie Geschäftsführer Siegfried Dreger war sich die Politikerin darin einig, dass man nun nach vorne blicken müsse.

Kreishandwerksmeister Ralf Bohnet machte noch einmal seine Kritik an der Novellierung der Handwerksordnung deutlich, zeigte sich aber erleichtert, dass es durch den im Vermittlungsausschuss gefundenen Kompromiss gelungen sei, für wichtige Berufe wie Installateure, Friseure oder Maler den Meisterbrief als Voraussetzung zur Gründung eines Meisterbetriebes zu erhalten. Zu befürchten sei, dass die Altgesellregelung über kurz oder lang den Meisterbrief aushebeln werde. Künftig könnten Handwerksgesellen in geschützten Gewerken sich nach 6 Jahren selbstständig machen, wenn sie mindestens vier Jahre in leitender, herausgehobener oder verantwortungsvoller Stellung tätig waren. Immerhin hätte die bisherige Pflicht zum Meisterbrief so manchen vor einem unvorbereiteten Schritt in die Selbstständigkeit bewahrt. Für die SPD-Bundestagsabgeordnete bringe die Altgesellenregelung gerade für junge Menschen mehr Chancen. Die Ausbildung im Handwerk werde attraktiver, weil die jungen Leute mehr daraus machen könnten. Das werde dem Handwerk, seinen Betrieben und Beschäftigten insgesamt von Nutzen sein. „Die Reform der Handwerksordnung sieht zwar ein Ende des Meisterzwangs für 53 von bisher 94 Handwerksberufe vor. Die 41 meisterpflichtigen Berufe machen aber rund 90 Prozent aller Betriebe aus. Der Meisterbrief bleibt also auch in Zukunft ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die Betriebe, die Beschäftigten und die Kundschaft“, betonte Renate Gradistanac.

Die geplante Ausbildungsplatzumlage bezeichnete Geschäftsführer Siegfried Dreger als wenig nutzbringend. Sie schaffe keine zusätzlichen Ausbildungsplätze. Weil es keinen Sinn mache, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe durch die Erhebung von Gebühren anzukurbeln, müsse die Umlage verhindert werden. Renate Gradistanac lobte die Anstrengungen des Handwerks in ihrem Wahlkreis, da dieses auch im Jahr 2003 wieder deutlich mehr ausgebildet hätten als andere Wirtschaftszweige. Einen unerträglichen Zustand nannte die Familienpolitikerin jedoch die Tatsache, dass immer weniger junge Menschen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz hätten. Die Verantwortung für ein ausreichendes Angebot von Ausbildungsplätzen liege im dualen System bei der Wirtschaft. Die Entwicklung der letzten Jahre zeige, dass immer weniger Unternehmen ausbildeten, mittlerweile seien es weniger als 30 Prozent. Wenn die Wirtschaft ihre Verantwortung nicht in ausreichendem Maße wahrnehme, sei es Aufgabe der Politik, für einen fairen sozialen Ausgleich zu sorgen.

Bildunterschrift:
Ralf Bohnet, Kreishandwerkspräsident Freudenstadt, im Gespräch mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac, Siegfried Dreger, Geschäftsführer, und Vorstandsmitglied Willi Klumpp