Ausbildung für alle auch in der Lausitz!
Hoyerswerda,
17.11.03 Kein Jugendlicher darf von der Schulbank in die
Arbeitslosigkeit abrutschen. Eine gute Berufsausbildung ist
entscheidend für die weiteren Lebenschancen junger
Menschen.
In Deutschland
gibt es viele Betriebe, die über Jahrzehnte hinweg ihrer
Pflicht zur Ausbildung nachgekommen sind. Aber leider sinkt die
Zahl der Betriebe, die ausbilden, beständig; mittlerweile sind
es nur noch knapp 30 Prozent.
Trotz
großer Anstrengungen hat sich die Lage auf dem
Lehrstellenmarkt in den letzten Wochen erneut verschlechtert.
Besonders schwierig ist die Lage in Ostdeutschland, wo die
außerbetriebliche Ausbildung überdies eine weit
höhere Bedeutung als im Westen hat.
„Die
geringe Ausbildungsneigung ist nicht nur verantwortungslos
gegenüber der jungen Generation, sondern auch
kurzsichtig“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Barbara
Wittig. „Aufgrund der demographischen Entwicklung werden auch
in unserer Region schon in wenigen Jahren Fachkräfte
Mangelware sein“.
Daher hat die
SPD-Bundestagsfraktion am 11.11. 2003 Eckpunkte für eine
Gesetzesinitiative beschlossen. Die wesentlichen Elemente
sind:
- Die
Einrichtung eines zentralen Fonds auf Bundesebene. Dieser Fonds hat
die Aufgabe, zusätzliche, vorrangig betriebliche
Ausbildungsplätze zu schaffen. Dies kann auch in Form von
Ausbildungsverbünden geschehen. Dabei müssen regionale
Besonderheiten berücksichtigt werden, um auch in Regionen mit
unzureichendem Ausbildungsplatzangebot zum Ausgleich
beizutragen.
- Der Fonds
wird auf Basis einer gesetzlichen Umlage durch die Unternehmen
finanziert, die nicht oder nicht ausreichend ausbilden. Alle
Maßnahmern werden möglichst flexibel und
unbürokratisch gestaltet.
- Freiwillige
Lösungen haben Vorrang. Von der gesetzlichen Umlage werden
Branchen mit vergleichbaren tarifvertraglichen Vereinbarungen
ausgenommen. Dies gilt auch für andere rechtsverbindliche
Vereinbarungen.
Die
Ausbildungsplatzabgabe wird nur dann erhoben, wenn zu einem
Stichtag nicht genügend Ausbildungsplätze zur
Verfügung stehen. Die Wirtschaft hat es also weiterhin selbst
in der Hand, diese Umlage zu vermeiden. |