Ausbildungsumlage - damit die junge Generation eine Chance
hat
Berlin,
5.04.2004 In der vergangenen Woche hat die SPD-Fraktion das
Berufsausbildungs-Sicherungsgesetz in den Bundestag eingebracht.
Mit dem vorgelegten Gesetzentwurf sollen die
Berufsausbildungschancen der jungen Generation gefördert und
damit der dringend benötigte Fachkräftenachwuchs
gesichert werden. Nur die Ausschöpfung des gesamten
zukünftigen Fachkräftepotenzials gewährleistet die
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. „Jeder Jugendliche
muss die Chance auf eine Lehrstelle bekommen. Diesem Ziel sind wir
Sozialdemokraten verpflichtet", sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete
Barbara Wittig.
Das Gesetz
wird nur dann angewendet, wenn die Bundesregierung bis sechs Wochen
nach Veröffentlichung der September-Statistik feststellt, dass
nicht genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung
stehen, keine kurzfristige Besserung zu erwarten und der
Verwaltungsaufwand angemessen ist.
Umlagepflichtig sind alle privaten und öffentlichen
Arbeitgeber mit zehn und mehr Beschäftigten, deren
Ausbildungsquote die erforderlichen sieben Prozent nicht erreicht
und die keine Ausnahmen geltend machen können. Finanzielle
Förderung erhalten hingegen die Unternehmen, deren
Ausbildungsquote sieben Prozent überschreitet. Die
Ausbildungsquote beschreibt das bundesweite Verhältnis der
Zahl von Auszubildenden zur Anzahl der
sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten.
Nach wie vor
setzen wir auf Freiwilligkeit der Unternehmen,
Ausbildungsplätze zu schaffen. Für freiwillige
Lösungen eignen sich besonders tarifvertragliche
Vereinbarungen, wie es sie beispielsweise im Baugewerbe schon gibt.
Betriebe bis zehn Beschäftigte - das sind rund 82 Prozent -
sind von der Regelung ausgenommen. Sie können aber die
Förderung in Anspruch nehmen, wenn sie mehr als sieben Prozent
Lehrlinge ausbilden.
Im vergangenen
Jahr fanden 35.015 junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Von den
rund 2,3 Millionen Unternehmen bilden nur noch 23 Prozent aus. Jede
zehnte Lehrstelle wird mittlerweile aus öffentlichen Mitteln
finanziert. „Das muss sich ändern und daher besteht
dringender Handlungsbedarf,“ sagt Barbara Wittig. „Aber
auch die jungen Menschen müssen flexibel sein und
Ausbildungsplätze annehmen, die nicht ihrem Traumberuf
entsprechen.“
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