VVO beharrt
auf Abbestellung der Strecke Hoyerswerda-Cottbus
Berlin,
29.11.2004 Am 22. Oktober d. J. hatte ich dem
Geschäftsfüher des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO),
Herrn Knut Ringat, schriftlich mein Befremden über die
vorgesehene Abbestellung des Personenverkehrs auf der Strecke
Hoyerswerda-Cottbus bekundet und die Rücknahme dieser m. E.
verhängnisvollen und kurzsichtigen Entscheidung
gefordert.
In seinem
Antwortschreiben zählte VVO-Geschäftsführer Ringat
einmal mehr die bekannten Argumente auf, die seiner Ansicht nach
diese Maßnahme rechtfertigen.
Neben
allgemeinen Sparzwängen führte er vor allem die geringe
Nachfrage als Grund an, die mit lediglich 80 Fahrgästen in
beide Richtungen am Tag weit unter der Maßgabe des Freistaats
Sachsen liege, der künftig keine Strecken mit weniger als
1.000 Reisenden pro Tag in beide Richtungen bei der Mittelzuweisung
an die Verkehrsverbünde mehr berücksichtigen
wolle.
Ich hätte
mir jedoch nicht nur Rechtfertigungen sondern auch Vorschläge
erhofft, wie mehr Menschen zum Umsteigen auf die Bahn bewegt werden
könnten.
Auch meine
Skepsis gegenüber der in Aussicht gestellten Verstärkung
des Busverkehrs Hoyerswerda-Cottbus konnte der
VVO-Geschäftsführer nicht ausräumen. Wer die
Verhältnisse auf der B 97 zur Hauptverkehrszeit kennt, den
beschleichen starke Zweifel, ob ein verstärkter Busverkehr
einen auch nur annähernd gleichwertigen Ersatz für die
entfallenden Züge bieten kann. Schließlich ist
Fahrgästen, die Anschlüsse in Cottbus erreichen wollen,
mit einer direkten Anbindung des Cottbusser Bahnhofs alleine nicht
gedient, sie müssen sich auf die Einhaltung des Fahrplans auch
zu jeder Tages- und Jahreszeit verlassen können.
Jetzt ist es
an den VVO-Verantwortlichen unter Beweis zu stellen, dass ihre
Versprechungen zu einer „wirtschaftlicheren und Nachfrage
orientierten Abdeckung der Verkehrsnachfrage“ durch Busse
auch tatsächlich eingehalten werden und nicht nur als
Beruhigungspille für die Kritiker dienen.
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