Delegationsreise in die Niederlande vom 21.-23. Juni 2004
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Mitglieder der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen
Medizin" sind vom 21. bis 23. Juni in die Niederlande gereist, um
sich über den Umgang mit Sterbenden zu informieren. Im
Mittelpunkt der Gespräche standen die Erfahrungen, die die
Niederländer mit dem Gesetz über Sterbehilfe gemacht
haben, das im Jahr 2002 in Kraft getreten ist. Unter bestimmten
Bedingungen bleiben in dem Nachbarland danach von Ärzten
geleistete Beihilfe zur Selbsttötung und Tötung auf
Verlangen straffrei.
Auf dem Programm standen neben Gesprächen mit Vertretern der
Regierung und des Parlaments unter anderem Besuche in einem Hospiz
und in einem Krankenhaus, in dem Krebspatienten behandelt werden.
Außerdem diskutierten die Abgeordneten mit
niederländischen Ethikern, trafen sich mit Kritikern und
Befürwortern der Regelung aus Berufsorganisationen und
Verbänden und tauschten sich mit Mitgliedern einer
Kontrollkommission zur Überwachung des Sterbehilfe-Gesetzes
aus.
Für die Enquete-Kommission ist das Thema Sterbebegleitung von
großer Bedeutung. Sie hat Fragen zum Lebensende zu einem der
Schwerpunkte ihrer Arbeit gemacht und unter der Überschrift
"Menschenwürdig leben bis zuletzt" eine Themengruppe
eingerichtet, die sich z. B. mit der palliativmedizinischen
Versorgung und der Bedeutung von Hospizen befasst. Auch dazu
sammelte die Delegation in den Niederlanden Informationen.
Die Delegation bestand aus: Thomas Rachel (Delegationsleiter und
Obmann der CDU/CSU-Fraktion) sowie Rainer Beckmann
(Sachverständiges Mitglied), Michael Kauch (Obmann der
FDP-Fraktion), Barbara Lanzinger (CDU/CSU), Dr. Martin Mayer
(CDU/CSU) und Dr. Marlies Volkmer (SPD).