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Report Medientreff

Bild: Sechs Diskussionsteilnehmer sitzen im TV-Studio des Bundestages
Diskussion im Parlamentsfernsehen mit Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner und Thomas Krüger (BPB).

Bild: Susanne Kastner und Thomas Krüger mit jungen Journalisten.
Susanne Kastner (rechts) und Thomas Krüger (Mitte) mit jungen Journalisten.

Berliner Beziehungskisten

Journalisten und Politiker, das ist schon eine Verbindung für sich. Sie können nicht mit- und nicht ohne einander. Wie genau das Zusammenspiel dennoch funktioniert, haben Ende vergangenen Jahres 40 Nachwuchsjournalisten im Bundestag erfahren. Unter dem Thema „Medien und Demokratie: (un)geliebte Beziehungen?“ sahen die Gäste hinter die Berliner Kulissen von Politik und Medien. Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) hatte bereits zum zweiten Mal Jugendliche im Alter zwischen 16 und 22 Jahren für eine Woche in die Hauptstadt eingeladen.

Was meint eigentlich ein Politiker, wenn er etwas „unter Drei“ sagt? Was weiß eine ZDF-Journalistin über das Privatleben eines Ministers? Wie schafft es eine junge Abgeordnete, ihre Ideen gegen die „alten Hasen“ in der Fraktion durchzusetzen? Genau hinsehen und nachfragen war nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Denn die Idee des Seminars war es, den jungen Journalisten einen umfassenden Eindruck vom politischen und journalistischen Leben in Berlin und im Parlament zu vermitteln. Für das gemeinsame Projekt von Bundestag, Bundeszentrale für politische Bildung und Jugendpresse Deutschland hatten sich über 150 Nachwuchsredakteure mit einem Artikel beworben.

Wer mit Geschichte, Recherche und Stil überzeugen konnte, wurde belohnt: Eine Woche lang machten sich die Gäste auf Erkundungsreise in die Welt der Parlamentarier und Hauptstadtjournalisten. Sie inspizierten Reichstagsgebäude, Bundesrat und Bundeskanzleramt, unterhielten sich mit Abgeordneten über das Politikerdasein, hospitierten in einer Zeitungsredaktion oder Pressestelle und besorgten sich dabei aus erster Hand Tipps für den eigenen Berufsweg. Sie fanden heraus, welche Methoden Journalisten haben, um an brisante Informationen zu gelangen, wie ein Regierungssprecher versucht, selbiges zu verhindern, welchen Einfluss Lobbyisten auf das Parlament ausüben und wie der Bundestagspräsident die Abgeordneten im Plenum begrüßt.

Ihre gesammelten Erfahrungen konnten die jungen Journalisten in Berlin gleich zweimal anwenden: zum einen in der von den Teilnehmern produzierten Veranstaltungszeitung „politikorange“. Zum anderen schrieben sie nach dem Seminar für ihre Heimatzeitungen Artikel, in denen sie über ihre Woche in Berlin berichteten. Zwei Teilnehmer konnten ihr gerade gewonnenes Wissen auch im Fernsehinterview mit Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner und dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, testen. Resümee der Teilnehmer am Ende der Woche: „So nah kommen wir nie wieder an Politiker und Journalisten heran.“

Text: Birte Betzendahl
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 14. Februar 2005

Tipp:

Auch in diesem Jahr planen der Bundestag, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Jugendpresse Deutschland wieder ein Seminar für junge Journalisten. Informationen dazu und einen Rückblick auf die vergangenen Seminare finden sich unter bundestag.jugendpresse.de.


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