Bestandsstützung des Aals durch gezielte Brut möglich
Berlin: (hib/SAS) Der in der "Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands" als gefährdet eingestufte Aal kann durch gezielte Aalbrut in seinem Bestand gestützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/2929) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (15/2873). Die Produktion von verkaufsfähigen Aalen könne sich unter kontrollierten Aufzuchtsbedingungen allerdings bis zu drei Jahren hinziehen. Dabei sei die Reproduktionsbiologie der Tiere bislang weitgehend ungeklärt, obwohl bereits seit den 60er Jahren Versuche zur kontrollierten Reifung von Aalen unternommen worden seien.
Als Ursachen für den Rückgang des Aalbestandes in Deutschland nennt die Bundesregierung die Flussverbaumaßnahmen und Stauanlagen an Flüssen, die den Aufstieg der Glasaale behindere. Sie verweist auf europaweite Schätzungen, denen zufolge durch Querverbauungen an Fließgewässern etwa 50 Prozent des ihm früher zur Verfügung stehenden Lebensraumes entzogen worden sei. Weiter heißt es, hierzulande seien 25 Prozent der geeigneten Habitate für Aale durch Verbauung unzugänglich. Nach inoffiziellen Schätzungen sollen in den 90er Jahren etwa 30.000 Tonnen Aal jährlich auf europäischer Ebene gefangen worden seien.