hib-Meldung
281/2004
Stand: 17.11.2004
"Argentinien soll mit Gläubigern akzeptable Umschuldung vereinbaren"
15/4122) auf eine Kleine Anfrage der
FDP-Fraktion (15/3993) zu den Auslandsschulden
Argentiniens. In den privatwirtschaftlichen Beziehungen zwischen
Gläubigern und argentinischer Regierung sei sie jedoch nicht
Partei, so die Regierung. Es sei Aufgabe des argentinischen Staates
und seiner privaten Gläubiger, eine für alle tragbare
Lösung zu finden. Die wirtschaftliche Situation hat sich der
Antwort zufolge in dem Land positiv entwickelt. Für dieses
Jahr werde ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes von sieben
Prozent und für nächstes Jahr von vier Prozent
vorhergesagt. Das Niveau der Wachstumsrate lasse auf ein gutes
inländisches Geschäftsklima schließen. Die
ungelöste Umschuldungsfrage dürfte sich jedoch belastend
auf die Einschätzung des Geschäftsklimas durch
ausländische Investoren auswirken, heißt es in der
Antwort weiter. Daher müsse abgewogen werden, wie viele Mittel
Argentinien benötigt, um einen ausreichenden finanziellen
Spielraum zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme des Landes
zu haben und gleichzeitig eine möglichst hohe
Beteiligungsquote der Gläubiger bei der Neustrukturierung der
Auslandsschulden zu erzielen. Ohne Zugang zum internationalen
Kapitalmarkt scheint die Rückkehr Argentiniens auf einen
dauerhaften stabilen Wachstumspfad nach Einschätzung der
Regierung kaum möglich. Argentinien besitze zwar Goldreserven
von 700 Millionen US-Dollar, doch seien diese kein zwingendes
Argument für einen Schuldenabbau. Das Land brauche diese
Reserven, um sich gegen plötzliche Marktschwankungen
abzusichern. Devisenreserven könnten nicht unbegrenzt für
den Schuldenabbau verwendet werden. Den Bestand der deutschen
Direktinvestitionen in Argentinien beziffert die Regierung mit 1,16
Milliarden Euro (2002), den Nettotransfer an Investitionen von
Deutschland nach Argentinien mit minus 383 Millionen Euro
(2003).
Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung wird sich im Internationalen
Währungsfonds (IWF) dafür einsetzen, dass der Druck auf
Argentinien bestehen bleibt, alles zu tun, damit das Land eine
akzeptable Umschuldung mit seinen Gläubigern vereinbart. Dies
berichtet die Regierung in ihrer Antwort (Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_281/03