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Das Deutsche Polen-Institut − Ein Zentrum für Verständigung

Die Mitglieder des Instituts diskutieren mit Gästen.
© DBT
Das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt ist ein Forschungs-, Informations- und Veranstaltungszentrum für polnische Kultur, Geschichte, Politik, Gesellschaft und die deutsch-polnischen Beziehungen im Kontext der europäischen Integration. Das DPI, das vor nunmehr 25 Jahren - im März 1980 - unter der Leitung von Karl Dedecius seine Pforten öffnete, wird als Einrichtung von gesamtstaatlicher Bedeutung und kulturpolitischer Ausrichtung von den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz, der Kultusministerkonferenz und der Stadt Darmstadt gemeinsam institutionell und vom Bund projektbezogen gefördert.
Vor der Überwindung der Teilung Europas 1989 / 90 hatte sich das Institut vor allem durch die Vermittlung der polnischen Literatur ("Polnische Bibliothek") hohes Ansehen erworben. Nach der großen Wende in den deutsch-polnischen Beziehungen (Grenzbestätigungsvertrag 1990, Nachbarschaftsvertrag 1991) fand das DPI neue Formen des Kulturdialogs.
Eine Gruppe besichtigt die Grenzpfähle an der deutsch-polnische Grenze.
© DBT
Das DPI bezieht in sein Programm nunmehr verstärkt Themen an der Schnittstelle zwischen Politik, Kultur und Gesellschaft in seine Arbeit ein. Daran beteiligen sich deutsche und polnische Persönlichkeiten und Institutionen in Wissenschaft, Politik, Bildungswesen u.a., die für die konkrete Ausgestaltung des deutsch-polnischen Verhältnisses verantwortlich sind. Verständigungsarbeit wird immer stärker Netzwerkarbeit und Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten zur Gestaltung von Nachbarschaft und Partnerschaft in Europa - angefangen mit der Veränderung in den Köpfen.
Die Schule ist für die Prägung von Fremd- und Selbstbildern in den Köpfen von entscheidender Bedeutung. Deshalb legt das DPI einen Schwerpunkt seiner Arbeit in die Förderung der Entwicklung von innovativen Unterrichtsmaterialien für die Fächer Deutsch (Polnische Literatur im Deutschunterricht), Geschichte und Gegenwartskunde (Polnische Geschichte und deutsch-polnische Geschichtsbeziehungen) und - eine Premiere in der Bundesrepublik Deutschland - Polnisch als Fremdsprache an Gymnasien.
Plakat, auf dem für die polnische Literatur geworben wird.
© DBT
Ob bei der Verbreitung des geschriebenen Wortes durch die Herausgabe von schöngeistigen, wissenschaftlichen und didaktischen Büchern, ob bei der Auswahl der Themen für wissenschaftliche Tagungen, internationale Konferenzen und Workshops, ob bei dem Angebot eines öffentlichen Kulturprogramms mit Literatur, Musik, Ausstellungen und vielem mehr - das Deutsche Polen-Institut stellt sich dem Anspruch, initiativ und vorausdenkend zu handeln. Die Mischung von Informations- und Wissensvermittlung sowie ästhetisch-künstlerischen Aufgaben hat dem Institut ein Profil verschafft, das in Deutschland und in Polen hohe Anerkennung findet.
Dieses Profil, das immer wieder neu den sich verändernden deutsch-polnischen Befindlichkeiten angepasst werden muss, erleichtert es, weite Kreise in Deutschland, insbesondere aber die sogenannten Funktionseliten und Multiplikatoren in Politik, Kultur, Verwaltung, Medien und Wirtschaft für Polen zu interessieren und so einen Beitrag für die Festigung eines stabilen deutsch-polnischen Netzwerks zu leisten.
Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/ausst/parl_hist1/dt_pl_institut/
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