BEI REISEN IN ARME LÄNDER AUCH AN DIE SICHERHEIT DENKEN
Bonn: (hib) to- An die Eigenverantwortung von Reisenden bei der Auswahl ihrer Reiseziele hat das Auswärtige Amt am Mittwoch morgen im Ausschuß für Tourismus appelliert. Anlaß war die Beratung eines Berichts der Bundesregierung zu zwei bewaffneten Raubüberfällen auf Busse mit deutschen Touristen auf Jamaika Ende 1998. Die Kriminalität in dem Land sei sehr hoch, so das Ministerium, in der Regel aber nicht gegen Touristen gerichtet. Das Auswärtige Amt warne nicht vor Reisen nach Jamaika, doch sollten sich Reisende, vor allem Abenteuer-Touristen, die das Land durchstreifen wollten, der Gefahren bewußt sein. In diesem Zusammenhang erinnerte die Behörde an die Beratung und die Hinweise, die sie für Reisende anbietet. Die Hinweise seien im Internet abrufbar, könnten aber auch per Post angefordert werden. Sie würden ständig aktualisiert. Die Touristen sollten vor der Reise nicht nur die Preise vergleichen, sondern auch an ihre Sicherheit denken, so der Ministeriumsvertreter. Die Behörden in Jamaika nähmen die Vorfälle sehr ernst.
Die SPD-Fraktion äußerte die Auffassung, die Reiseveranstalter sollten nur Ziele mit einem höheren Maß an Sicherheit anbieten. Die Beratung des Auswärtigen Amtes sei vorzüglich, doch würden diese Hinweise von einigen Reisebüros "in den Wind geschlagen". Die Reiseveranstalter sollten verpflichtet werden, ihre Kunden auf Gefahrenhinweise aufmerksam zu machen. Die CDU/CSU empfahl, in diesen Ländern mehr dafür zu werben, daß deutsche Urlauber ein Interesse daran hätten, Land und Leute im Sinne einer besseren Verständigung kennenzulernen. Bündnis 90/Die Grünen wiesen darauf hin, daß die Bundesregierung nicht in der Lage sei, den Schutz deutscher Touristen zu gewährleisten. Die Hinweise des Auswärtigen Amtes sollten noch bekannter gemacht werden, die Reiseveranstalter angehalten werden, sie zu propagieren. Im übrigen seien die Reisenden für sich selbst verantwortlich.
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