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95/1999
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JUNGE MENSCHEN AUSBILDEN UND QUALIFIZIEREN (ANTRAG)

Bonn: (hib) as- "Ausbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit", stellt die CDU/CSU-Fraktion in einem Antrag (14/1011) fest. Daher sollte die Bundesregierung die Schulausbildung verbessern und lernschwächere Schülerinnen und Schüler besonders fördern. Es sei nicht hinnehmbar, so die Fraktion, daß 10 bis 15 Prozent eines Schulentlaßjahrganges, also etwa 60.000 Jugendliche jährlich, nicht "ausbildungsfähig" seien. Ein qualifizierter Schulabschluß sei auch für lernschwache oder benachteiligte Jugendliche unverzichtbar. Um solchen Jugendlichen den Zugang zu einem Beruf zu ermöglichen, müßten teilqualifizierende Ausbildungslehrgänge angeboten werden, die eine berufliche Arbeit unterhalb der eines Facharbeiters ermöglichten. Für lernschwache junge Menschen müßten auch Plätze in Berufsförderungswerken mit Internatsunterbringung zur Verfügung gestellt werden, betont die Fraktion. Die überbetriebliche Ausbildung müsse durch lange Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes ergänzt werden. Das Programm "Arbeit und Qualifizierung für junge Menschen" sollte bundesweit angewendet werden. Es sieht vor, daß jeder Schulabgänger wenigstens einen Praktikantenplatz mit einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 500 DM bei gleichzeitiger Qualifizierung erhält, so die Fraktion.

Die Union fordert darüber hinaus eine Verbesserung des Ausbildungsangebots und der Ausbildung jugendlicher Arbeitsloser. Notwendig sei eine Dezentralisierung und Regionalisierung sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen und Betrieben vor Ort. Ebenso müsse die Bildungsberatung verbessert werden. Dabei sollte klargestellt werden, daß berufliche Bildung keine Rang- und Wertigkeitsskala zu scheuen brauche und ein beruflicher Abschluß zugleich Anschluß an vielfältige Bildungsmöglichkeiten sei. Die in Bayern praktizierten Berufswahltage seien ein geeigneter Weg, um den Jugendlichen Perspektiven für den weiteren beruflichen Werdegang aufzuzeigen. Dabei hätten Schüler die Möglichkeit, sich über 375 Ausbildungsberufe zu informieren. Die Fraktion ruft dazu auf, die Eigenverantwortung der jungen Menschen zu stärken und ihre Mobilität zu fördern. Ziel müsse es sein, allen arbeitslosen Jugendlichen einen Ausbildungs-, Qualifizierungs- oder Beschäftigungsplatz bereitzustellen. Betrieb und Berufsschule dürften nicht länger unverbunden nebeneinander agieren. Die gegenseitige Nutzung der technischen Infrastrukturen von Ausbildungsbetrieben, überbetrieblichen Lernwerkstätten sowie Berufsschulen müsse selbstverständlich werden. Die Fraktion verlangt schließlich, die Berufsbilder weiter zu modernisieren, die Ausbildungsfähigkeit der Betriebe zu stärken und "Europa als Chance" zu verstehen. Die Berufsberatung sollte über die deutschen Grenzen hinweg ausgebaut werden. Zunehmend müsse für Schülerinnen und Schüler Mehrsprachigkeit angestrebt werden, heißt es in dem Antrag.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9909501
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