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231/2000
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Ausschuss für Tourismus

OSTBAYERN - VOM EINSTIGEN ARMENHAUS ZUR TOURISMUS-HOCHBURG

Zwiesel: (hib/VOM-to) Im Jahre 1950 wurden in Ostbayern rund 500.000 Übernachtungen gezählt, im vergangenen Jahr waren es über 20 Millionen.

Diese beeindruckende Bilanz für die bayerischen Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz präsentierte die stellvertretende Direktorin des Tourismusverbandes Ostbayern, Veronika Schemm, den Abgeordneten des Tourismusausschusses am Montagnachmittag in Zwiesel im Bayerischen Wald.

In einer öffentlichen Ausschusssitzung vor Ort, die am heutigen Dienstag fortgesetzt wird, informierten sich die Parlamentarier über aktuelle Probleme der touristischen Entwicklung dieser Region, die nach den Worten des Ausschussvorsitzenden Ernst Hinsken (CDU/CSU) einst als Armenhaus Deutschlands galt und die ohne den Tourismus auch heute noch eine hohe Arbeitslosigkeit aufzuweisen hätte.

Das Engagement der im Ausland für das Reiseland Deutschland werbenden Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zu Gunsten des Nationalparks "Bayerischer Wald" und auch der noch jungen "Deutschen Glasstraße" bewertete Schemm positiv.

Sie bat allerdings auch, für bessere Modalitäten zu sorgen, da mittelständische Anbieter angesichts zu hoher Preise für Werbung in den DZT-Katalogen nicht mehr mithalten könnten.

Darüber hinaus regte sie an, im Bundesangestelltentarifvertrag die Voraussetzungen für das Berufsbild des Touristikers zu schaffen.

Was den Einsatz von EU-Fördergeldern angehe, bestehe die Schwierigkeit oft darin, die erforderlichen Kofinanzierungsmittel aufzubringen.

Klage führte die Tourismusexpertin über das "aggressive" vorgehen der Gebühreneinzugszentrale, die in Anzeigen nach dem Serviceangebot "Bahnabholung" fahnde, um das Autoradio im betreffenden Wagen, der damit betrieblich genutzt werde, für gebührenpflichtig zu erklären.

Schemm trat ferner dafür ein, dass die Deutsche Bahn täglich direkte Verbindungen in die Oberpfalz, in den Bayerischen Wald und in das Rottaler Bäderdreieck anbietet.

Die Bezirksvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Niederbayern, Rosemarie Wenzel, beklagte die großen Differenzen in den Mehrwertsteuersätzen in der EU und die hohen Benzinpreise bei gleichzeitig steuerfreiem Flugbenzin.

Sie empfahl auch, von den Sommerferien drei Tage wegzunehmen und sie an die freien Tage im Fasching dranzuhängen.

Dadurch könnten die Betriebe ihre Kapazitäten im Winter besser auslasten. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Niederbayern, Jürgen Karl, befürwortete eine enge Zusammenarbeit aller Akteure, auch der nur mittelbar mit dem Tourismus befassten, und setzte sich für mehr Aus- und Weiterbildung sowie Qualifizierung ein.

SPD-Sprecherin Brunhilde Irber verwies in diesem Zusammenhang auf die geplante "Qualifizierungsoffensive", ein Modellprojekt für Ostbayern.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0023101
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