Regierung soll auf höchste Sicherheitsstandards bei Goldgewinnung dringen
Berlin: (hib/BOB) Nach dem Willen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen soll die Bundesregierung auf höchste Sicherheitsstandards bei der Goldgewinnung dringen. In den Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union müsse sie sich deshalb dafür einsetzen, dass die EU-Bewerberstaaten entsprechende Umweltgesetze erlassen, betonen die Koalitionsfraktionen in einem Antrag (14/7076). Zudem seien deutsche Firmen und Banken aufzufordern, sich nur an der Goldgewinnung zu beteiligen, wenn bestimmte Umweltstandards eingehalten werden. Sozialdemokraten und Bündnisgrüne erläutern, die Hauptmenge an Gold werde weltweit über das chemische Verfahren "Zyanidlaugung" gewonnen. Dabei werde Erz mit geringer Goldkonzentration mit hochgiftiger Zyanidlösung ausgewaschen. Das Gold werde mit Aktivkohle absorbiert und abgetrennt. Die zyanid- und schwermetallhaltigen flüssigen und festen Abfälle blieben in Auffangbecken oder -halden in der Natur zurück und könnten zu "irreversiblen Schäden in den Ökosystemen" führen. Goldbergbaugesellschaften betrieben dieses Verfahren vorwiegend in Ländern mit schwächeren Umweltgesetzen als in Deutschland oder der EU. Vorräte würden ausgebeutet, die Firmen nach wenigen Jahren geschlossen und die Bewohner mit den Umweltproblemen alleingelassen. Die Bundesregierung soll sich nach dem Willen von SPD und Bündnisgrünen auch dafür einsetzen, dass bestehende Deponien von Goldbergwerken gesichert werden, um Unfälle wie den von Ende Januar 2000 im rumänischen Baia Mare künftig zu vermeiden.