1,2 Millionen Euro für Tourismuswerbung in Sachsen und Sachsen-Anhalt
Dessau: (hib/VOM) Um die Tourismuswerbung für die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebiete in Sachsen und Sachsen-Anhalt zu intensivieren, wird der Bund 1,2 Millionen Euro für eine einheitliche Kampagne beider Länder bereitstellen. Darauf hat der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Horst Rehberger (FDP), am Montagmittag in Dessau verwiesen. Beim Besuch des Tourismusausschusses in Dessau sagte der Minister, es komme darauf an, dafür zu werben, wieder mehr Gäste in das Land an Elbe und Mulde zu bringen und die kulturgeschichtlichen und landschaftlichen Reize Sachsen-Anhalts zu verdeutlichen. Rehberger nannte die Flut einen "schweren Schlag" für beide Länder, deren ökonomischer Schaden viele Milliarden Euro betragen habe, wenn die Schäden auch nicht die zunächst befürchtete Höhe erreicht hätten. Die meisten Schäden seien mittlerweile behoben. Noch nicht völlig ausgebessert sei das 150 Kilometer lange Radwanderwegenetz entlang der Flüsse. 20 Millionen Euro seien dafür aufzuwenden. Diese Arbeiten müssten mit dem Deichausbau koordiniert werden, durch den der Hochwasserschutz verbessert werden soll. Rehberger erinnerte an eine große Zahl von Stornierungen nach der Flut. Bis in den gar nicht betroffenen Harz habe es Absagen unter Hinweis auf das Ereignis gegeben. Die Touristen seien auch dort ausgeblieben, wo sie hätten kommen können. Sachsen-Anhalts Ehrgeiz sei es, im Tourismus mit den anderen ostdeutschen Ländern gleichziehen zu können.
Der Ausschussvorsitzende Ernst Hinsken (CDU/CSU) zeigte sich angetan von den Schönheiten des Landes und bezeichnete das zuvor vom Ausschuss besichtigte Wörlitzer Gartenreich bei Dessau als "Juwel" und als ein "Stückchen Paradies auf der Erde". Der Geschäftsführer der Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH, Heinzgeorg Oette, sagte, die Jahre 2000 und 2001 seien aus touristischer Sicht gut gewesen, mit 2002 könne man jedoch nicht zufrieden sein. Die Rückgänge bei den Übernachtungen hätten etwa 4 Prozent betragen. Die jetzige Buchungssituation sei differenziert. Sehr zufrieden sei man im Harz, in der Altmark und im Raum Anhalt/Wittenberg. Angesichts der internationalen Lage könne man nicht davon ausgehen, so Oette, dass dadurch re- sultierende Verluste durch eine Zunahme des Deutschlandtourismus ausgeglichen werden können. Rund 60 000 Personen im Land leben nach den Worten Oettes vom Tourismus. Er zeigte sich aber überzeugt, das Ergebnis des Jahres 2002 übertreffen zu können.