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121/2003
Stand: 04.06.2003
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Kampagne will Suchtvorbeugung in der Kinder- und Jugendarbeit verankern

Sportausschuss

Berlin: (hib/POT) Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bietet eine optimale Gelegenheit, die Ziele der Kampagne "Kinder stark machen - für ein Leben ohne Sucht und Drogen" einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Gesellschaft für das Thema Suchtvorbeugung zu sensibilisieren. Dies erklärte die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, bei der Vorstellung der Kampagne im Sportausschuss am Mittwochnachmittag. Laut Pott gebe es eine schriftliche Zusage des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die Kampagne am Rahmenprogramm der WM 2006 zu beteiligen. Auch wenn Einzelheiten der Einbindung noch nicht besprochen seien, böten sich als Kooperationsmöglichkeiten die flächendeckende Ansprache aller Fußballvereine zu dem Thema "Kinder stark machen" im Vorfeld der WM 2006, öffentlichkeitswirksame Aktionen vor und während der WM in ausgesuchten Regionen und die Koproduktion mit Medien an, die "Suchtvorbeugung im Breitensport" thematisieren. Seit mehreren Jahren arbeite die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in ihrer Kampagne "Kinder stark machen" mit mehreren großen Sportverbänden zusammen, so Pott weiter. Da 75 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Sportvereinen aktiv seien, seien die Sportvereine ein wichtiger, wenngleich nicht der einzige Partner, um das Thema "Suchtvorbeugung" in der Kinder- und Jugendarbeit von Vereinen zu verankern. Wichtige Mittel, um die Ziele der Kampagne zu verbreiten, seien unter anderem Aktionstage und die Fortbildung von Trainern und Jugendleitern, erklärte Harald Schmid, der das Seminarangebot und die Fortbildung für die Agentur "Sport und Kommunikation" koordiniert. In den Fortbildungen würden die Trainer über die Ursachen von Suchtverhalten sowie über die Möglichkeiten, diese Erkenntnisse in den Übungsbetrieb umzusetzen, informiert. Evaluationen hätten die Wirksamkeit der eintägigen Fortbildung gezeigt: 71 Prozent der Trainer berichteten, durch die Fortbildung sei ihre Sensibilität für das Thema Suchtvorbeugung geschärft worden. 59 Prozent äußerten, sie setzen die Erkenntnisse in ihrer täglichen Arbeit auch um.

Um stärkere bevölkerungsweite Effekte in Sachen Suchtprävention von Kindern und Jugendlichen zu erzielen, müssten erheblich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, erklärte Pott. Mit den bisher zur Verfügung stehenden Mitteln konnten in den letzten acht Jahren 10 000 von insgesamt 500 000 Trainern in Sportvereinen erreicht werden. Auf die kritische Nachfrage von Ausschussmitgliedern, ob nicht zuerst sämtliche Alkoholwerbung im Umfeld von Sportveranstaltungen verboten werden müsse, damit die Kampagne glaubwürdig und erfolgreich sein könne, sagte Schmid, dass ein einfaches Verbot von Alkoholwerbung nicht automatisch zu weniger Sucht führen müsse. Wichtiger sei vielmehr, die persönlichen Schutzfaktoren von Kindern und Jugendlichen wie Eigenaktivität, Sinnerfüllung, Konfliktfähigkeit, realistische Selbsteinschätzung oder Frusttoleranz zu stärken. Hierzu böten die Sportvereine einen idealen Anknüpfungspunkt.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_121/02
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