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011/2004
Stand: 15.01.2004
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"Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit"

Ausschuss für Kultur und Medien

Berlin: (hib/WOL) Mit dem Zitat Karl Valentins: "Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit", charakterisierte der neue Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, die ehrenamtlich orientierte Arbeit und die möglichen Perspektiven für den Deutschen Musikrat am Mittwochabend gegenüber dem Mitgliedern des Ausschusses für Kultur und Medien. Krüger dankte zunächst den Parlamentariern für ihr Engagement, "dass es den Deutschen Musikrat überhaupt noch gibt" und gab einen kurzen Überblick über bereits erfolgte und anstehende Schritte sowie das neue Konzept des Musikrates. Danach ist die GmbH als "Deutscher Musikrat gemmeinnützige Projektgesellschaft mbH" bereits gegründet. Gesellschafter sei damit derzeit auch der noch tätige Insolvenzverwalter. Es sei aber davon auszugehen, dass dieser seine Arbeit in den kommenden zwei Monaten beendet habe. Die Aufhebung des Insolvenzverfahrens könne für Ende Februar erwartet werden. Als Generalsekretär habe man Christian Höppner ausgewählt, der ab 1. März den Musikrat in Berlin vertrete, während die GmbH ihren Sitz in Bonn habe.

Mit Verweis auf die vorliegenden Unterlagen zum Gesellschaftsvertrag, zur Geschäftsordnung und zum Konzept ging Krüger auch auf die inhaltliche neue Gewichtung ein. So strebe man an, die publizistische und politische Informationsarbeit zu verstärken und deutlich zu machen, dass der Musikrat das "deutsche Musikleben in ganzer Breite vertreten muss und will". Eine Arbeitsgruppe "Strategie" in Weimar habe bereits erste Vorgaben formuliert. Mit dem Projekt eines Musikinformationszentrums wolle man Beteiligte und Förderer über das Geschehen im deutschen Musikleben umfassend und zeitnah informieren. Vorbild sei die hervorragende Arbeit des Deutschen Kulturrates in diesem Bereich. Akzente habe man auch mit der ersten Ausgabe des "Forums" gesetzt und Beiträge veröffentlicht, die nicht Meinung des Musikrates seien. Einen weiteren Akzent habe man auch mit der Verbindung zu "cool jam" gesetzt, um mit der Hip-Hop-Musiksparte die Öffnung und Ergänzung zu klassischen Bereiche zu signalisieren. Als "dramatisch" bezeichnete Krüger die Mittelkürzungen in den Musikwettbewerben wie "Jugend musiziert". Kritisch sieht Krüger auch eine erste konkrete Berührung von Kindern mit Musik. Diese komme schulisch zu spät und infolge der Lehrplangestaltung auch zum ungünstigen Zeitpunkt. Er warb hier um ein Engagement der Politiker und nannte als vorbildliche Motivation ein Konzert des Münchener Orchesters nur für Kinder.

Zur Frage der Abgeordneten nach mehr Transparenz beim Finanzcontrolling der Projektförderung verwies er darauf, erst nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens werde der Aufsichtsrat die Aufgaben übernehmen, die der Insolvenzverwalter jetzt wahrnehme. Zudem sei künftig ein externes Controlling durch Wirtschaftsprüfer vorgesehen. Zur Frage nach Mittelumschichtung, um die Musikwettbewerbe zu stärken, berichtete Krüger, das Bundesministerium für Familie, Jugend und Senioren habe hier keine Beweglichkeit signalisiert. Krüger dankte in diesem Zusammenhang der Unterstützung durch die Beauftragte für Kultur und Medien und ihrem Ministerium für deren engagierte Unterstützung auf den unterschiedlichsten Ebenen. Zur Kritik der SPD und anderer Ausschussmitglieder an der beabsichtigten Internetbezeichnung "german sounds" für Informationen des Deutschen Musikrates erklärte Krüger, den eigentlich vorgesehenen Begriff "Musikexportbüro" habe sich bereits ein anderer Anwender schützen lassen. Auf die Frage der Bündnisgrünen, ob der Musikrat sich auch im Bereich der Förderung von musikalisch Hochbegabten engagieren wolle, sagte Krüger, seines Wissens gebe es hier bislang nur einen Ansatz, der vom Land Niedersachsen verfolgt werde.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_011/01
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