Öffentliche Anhörung des Sportausschusses zum Thema "Doping im Freizeit- und Fitnessbereich"
14.03.2001 14.00 - 18.00 Uhr |
Öffentliche Anhörung des
Sportausschusses zum Thema "Doping im Freizeit- und
Fitnessbereich" Berlin, Reichstagsgebäude Sitzungssaal 2 S 036 |
Sachverständige
Prof. Dr. Ulrich Haas
Vositzender der Anti-Doping-Kommission von DSB / NOK
Prof. Dr. Wilhelm Schänzer
Leiter des Instituts für Biochemie der Deutschen
Sporthochschule Köln
Prof. Dr. R. Klaus Müller
Leiter des Instituts für Dopinganalytik und Sportbiochemie in
Kreischa
Prof. Dr. Martin Reincke
Universitätsklinikum Freiburg
Abteilung Innere Medizin / Endokrinologie / Diabetologie
Dr. Carsten Boos
Orthopädische Klinik der medizinischen Universität
Lübeck
Prof. Dr. Friedhelm Beuker
Präsident des Deutschen Verbandes für Bodybuilding und
Fitness
MR Hans-Jürgen Rick
Bundesministerium der Finanzen / Abteilung Zölle /
Verbrauchssteuer
MR Hermann Bringmann
Vorsitzender der AG "Anti-Doping" der SMK
Fragenkatalog
1. Wie definiert sich der Ausdruck Medikamentenmissbrauch im
Freizeit - und Fitnessbereich und wo genau findet er Anwendung? (
Breiten - oder Freizeitsport, oder Vereinen, Studios )?
2. Welche belastbaren Untersuchungen gibt es über den
Medikamentenmissbrauch im Freizeit- und Fitnessbereich wie auch
beruflichen und schulischen Bereich und ist eine Zunahme in den
letzten Jahren zu beobachten? Welche Motive liegen der Einnahme
zugrunde? (bewusste Einnahme mit bestimmten Ziel, Neugier,
Unkenntnis bei den Folgen etc)
3. Welche belastbaren Aussagen gibt es über die Sozialstruktur
der Menschen, die zum Medikamentenmissbrauch neigen?. Welcher
Personenkreis welcher sozialen Schichten ist in welchem Umfang
betroffen? Wie sieht es bei Jugendlichen bis 18 Jahre aus, bei
jungen Menschen bis 25 Jahre, bei weiblichen und männlichen
Konsumenten?
4. Welche belastbaren Aussagen gibt es über die
gesundheitlichen und daraus resultierenden volkswirtschaftlichen
Schäden, die sich aus dem Medikamentenmissbrauch im Freizeit-
und Fitnessbereich ergeben?
5. Sind die psychologischen und psychiatrischen Effekte der
Einnahme von Anabolika ausreichend untersucht?
6. In welchen Bereichen bedarf es weiterer Forschung und
wissenschaftlicher Untersuchungen?
7. Welche Gefahren gehen von Nahrungsergänzungsstoffen aus?
Wie sollten Kontrollmechanismen verbessert werden? Wie steht es um
die Deklaration?
8. Welches Schönheitsideal verfolgen die Fitnessverbände
und die kommerzielle Werbung?
9. Ist die von der Pharma-Industrie produzierte große Menge
von anabolen Substanzen erforderlich, um erkrankte Patienten zu
behandeln, oder werden die Anabolika aus anderen Gründen
hergestellt?
10. Welche Maßnahmen ergreifen die Sport- und
Fitnessverbände gegen Doping im Freizeitbereich?
11. Welche Möglichkeiten bestehen bisher, in Fitness- und
Bodybuildingstudios Kontrollen durchzuführen und halten Sie es
für möglich, das Betreiben von Fitness- und
Bodybuildingstudios von gesetzlich vorgeschriebenen unangemeldeten
Kontrollen abhängig zu machen? Halten Sie solche Kontrollen
für durchführbar?
12. Welche Rolle spielt die illegale Einfuhr von billigen
Dopingmitteln aus dem Ausland, hier vor allen aus den Staaten des
Ostblocks?
13. Welche Erkenntnisse gibt es über den Umfang der
Bestellungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel wie auch
anderer Mittel zum Zwecke des Dopings über das Internet,
Fitnesskataloge usw. und welche Möglichkeiten sehen Sie,
diesen Missbrauch zu unterbinden?
14. Welche Maßnahmen haben sich aus den Bund-Länder
Gesprächen ergeben?
15. Wie viele Verurteilungen sind nach den neuen Bestimmungen des
AMG (§ 6a und § 95 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 b) erfolgt und wie
viele Verfahren sind nach 1998 eingeleitet worden? In welcher
Größenordnung können die auf dieser gesetzlichen
Grundlage erfolgten Verurteilungen und eingeleiteten Verfahren den
Bereichen Fitness, Freizeit und Leistungssport zugeordnet
werden?
16. Sind die bisherigen rechtlichen Grundlagen auf nationaler und
auf EU-Ebene für die Bekämpfung des
Medikamentenmissbrauchs zum Zwecke des Dopings - gerade im Hinblick
auf die steigende Zahl des Missbrauchs bei Jugendlichen -
ausreichend oder sind nach ihrer Auffassung weitergehende
gesetzliche Regelungen erforderlich? Was halten Sie in diesem
Zusammenhang von der Errichtung einer
Schwerpunktstaatsanwaltschaft?
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