Pressemitteilung
Stand: 15.10.2001
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
17.10.2001 13.05 Uhr |
Öffentliche Anhörung:
"Instrumente und Maßnahmen zur Bekämpfung der
Folter" Berlin, Reichstagsgebäude, Sitzungssaal 3 S 001 |
Tagesordnung
Fragenkatalog
Einführung
- Wie wird Folter definiert? Welchen Wandel haben die
Definitionen von Folter bzw. von anderer grausamer, unmenschlicher
und erniedrigender Strafe oder Behandlung durchlaufen?
- Welche Staaten haben in ihrem Rechtssystem Folter bzw.
andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Strafe oder
Behandlung als Mittel der Beweisführung und im Strafvollzug
festgeschrieben und führen sie durch?
- Welche Rahmenbedingungen begünstigen Folter (z.B.
bewaffnete Konflikte, Rechtsunsicherheit, Straflosigkeit,
Traditionen)?
- In welcher Weise lassen sich Foltermethoden
klassifizieren? Welche Auswirkungen haben unterschiedliche
Foltermethoden? Gibt es Veränderungen in der Art der Folter
und der dafür verantwortlichen Akteure?
A. Probleme bei der Umsetzung der Instrumente und Maßnahmen zur Bekämpfung der Folter
- Welche Probleme - politisch wie juristisch - gibt es
bei der Umsetzung des UN-Übereinkommens gegen Folter, des
Europäischen Übereinkommens zur Verhütung von Folter
sowie anderer völkerrechtlicher Konventionen, die auf Folter
bezogene Artikel enthalten?
- Sind Kontrollmechanismen vorhanden bzw. funktionieren
sie effizient?
- Inwieweit werden frauenspezifische Formen von Folter
im Völkerrecht berücksichtigt?
- Inwieweit sind Kinder und Jugendliche von Folter
betroffen? Gibt es kinderspezifische Formen der Folter?
- In welcher Weise wird bei Entscheidungen über die
Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft oder Duldung Folter
bzw. geschlechtsspezifische Folter berücksichtigt?
- Welche Schwierigkeiten gibt es, über politische
und wirtschaftliche Maßnahmen Folter zu bekämpfen?
- Bei welchen Dual-use-Gütern besteht die Gefahr,
dass sie für Folterungen missbraucht werden können?
Welche Möglichkeiten bestehen, diesen Missbrauch zu
unterbinden?
- Mit welchen Schwierigkeiten sind
Nichtregierungsorganisationen konfrontiert, die sich im Ausland
bzw. in Deutschland der Bekämpfung der Folter und der
Betreuung der Folteropfer verschrieben haben?
B. Empfehlungen an die deutsche Politik
- Welche Möglichkeiten hat die deutsche Politik,
auf die Stärkung und Einhaltung der völkerrechtlichen
Konventionen zur Verhütung von Folter bzw. anderer grausamer,
unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe zu
dringen?
- Gibt es Maßnahmen, um der Folter im
nichtstaatlichen Raum, etwa auch in Bürgerkriegssituationen,
zu begegnen? Wenn ja, welche?
- Welche konkreten Maßnahmen zur Bekämpfung
der Folter kann die deutsche Politik selbst und im
europäischen Verbund einleiten?
- Welche Unterstützung kann die deutsche Politik -
auch über die finanzielle Hilfe hinaus -
Nichtregierungsorganisationen gewähren?
- Wie kann dem Schutzbedürfnis von Folteropfern
Rechnung getragen werden?
Liste der eingeladenen Experten
- Rudolf Schmuck, Gröbenzell, Mitglied im Committee
for the Prevention of Torture and Inhuman or Degrading Treatment or
Punishment, CPT, Europarat
- Ole Vedel Rasmussen, MD, DMSc., Dänemark, Member
of the UN Committee Against Torture and Inhuman or Degrading
Treatment or Punishment
- Dr. Sepp Graessner, Berliner Behandlungszentrum
für Folteropfer, Berlin
- Eric Prokosch, Ph. D., amnesty international,
London
- Mark Thomson, association for the prevention of
torture, Genf
- Frau Dr. Ursula Sottong, Malteser,
Köln
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Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/presse/2001/pz_011015