Bedeutung intensiver Kontakte zwischen Deutschland und dem Iran unterstrichen
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der Vorsitzende
des Ausschusses für nationale Sicherheit und auswärtige
Politik der Versammlung des Islamischen Rates im Iran, Dr. Mohsen
Mirdamadi, haben die Bedeutung intensiver Kontakte und des Dialogs
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Iran unterstrichen.
Bei einem Gespräch, das Mirdamadi am Dienstag im
Reichstagsgebäude mit Bundestagspräsident Thierse hatte,
zeigte sich der iranische Parlamentarier besonders erfreut
über die Begegnungen, die er während seines Besuchs in
Berlin mit Mitgliedern mehrerer Bundestagsausschüsse
hatte.
Bei der Einschätzung der Lage im Irak waren der
Bundestagspräsident und sein Gast in der Hoffnung einig, dass
es in Bagdad nicht zu einer Diktatur, sei sie religiösen oder
nichtreligiösen Charakters, kommt. Eine demokratische
Regierung im Irak könne mit guten Beziehungen zu den
Nachbarstaaten rechnen, meinte Mirdamadi. Der iranische
Parlamentarier versicherte Bundestagspräsident Thierse, dass
der Reformkurs in seinem Heimatland fortgesetzt werde; Druck von
außen könne dabei störend wirken. Er kritisierte,
dass es bei den jüngsten studentischen Demonstrationen im Iran
zu Festnahmen gekommen sei. Vertreter des Parlaments hätten
dagegen jedoch Protest erhoben. Auf die Frage von
Bundestagspräsident Thierse nach der Haltung des Iran zu der
Forderung, Inspektionen von Atomprogrammen zuzulassen, bekundete
Mirdamadi die Bereitschaft seines Landes, internationale Kontrollen
zu ermöglichen und bei Inspektionen mitzuarbeiten. Er hoffe
dabei auf ein gutes Ergebnis, sagte Mirdamadi.
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