Bundestagsabgeordnete unterstützen streikende Parlamentarier im Iran
Die Mitglieder der Deutsch-Iranischen Parlamentariergruppe im
Deutschen Bundestag haben den über 80 iranischen Kollegen, die
sich im Sitzstreik befinden, um damit gegen die Ablehnung ihrer
Kandidatur für die bevorstehende Parlamentswahl zu
protestieren, ihre Unterstützung zugesagt. Ein an die
Abgeordneten gerichteter entsprechender Brief ist unterzeichnet vom
Vorsitzenden der Gruppe, Rudolf B i n d i g (SPD), sowie dessen
Stellvertretern Hartmut S c h a u e r t e (CDU/CSU), Claudia R o t
h (Bündnis 90/Die Grünen) und Rainer F u n k e (FDP). Das
Schreiben hat nachstehenden Wortlaut:
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wir unterstützen Ihren Sitzstreik im Madschlis und Ihren
Protest gegen die Ablehnung Ihrer Kandidatur für die
bevorstehende Parlamentswahl. Unsere Solidarität gilt Ihrem
Protest gegen die willkürliche Auslegung des iranischen
Wahlgesetzes. Der Protest der iranischen Parlamentarier hat dazu
beigetragen, dass die Weltöffentlichkeit von dieser
unerträglichen Verletzung und Einschränkung der
demokratischen Rechte erfahren konnte. Allerdings gibt es eine
lange Liste von iranischen Bürgerinnen und Bürgern, die
über keine öffentlichkeitswirksame Protestform gegen die
unbegründete Ablehnungen ihrer Kandidatur verfügen. Wir
sind der Ansicht, dass das Ziel die Rücknahme aller
beschiedenen Ablehnungen sein soll.
Wir, deutsche Parlamentarier aus allen Fraktionen des Bundestages
und Mitglieder der Deutsch-Iranischen Parlamentariergruppe,
unterstützen Sie in Ihrem berechtigten Anliegen und fordern
den Wächterrat auf, die Ausübung eines elementaren
demokratischen Rechts, sich zur Wahl zu stellen, nicht weiter zu
behindern. Die zuständigen Autoritäten Irans sollten alle
Voraussetzungen für eine freie Wahl schaffen. Iran hat mehrere
internationale Konventionen ratifiziert, in denen das freie
Wahlrecht, aktiv und passiv, garantiert wird. Die Verletzung dieser
Rechte schadet dem internationalen Ansehen und der
Glaubwürdigkeit Irans erheblich.
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