"Südafrika feiert 10 Jahre demokratische Wahlen - und alle feiern mit"
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Dr. h. c.
Susanne Kastner, war in Johannesburg und Pretoria. Als Vertreterin
Deutschlands nahm sie am vergangenen Dienstag an den
Feierlichkeiten zum 10-jährigen Jubiläum der
demokratischen Wahlen in Südafrika teil.
Am 14. April 2004 fanden einmal mehr Wahlen statt, an denen sich
erstmals im Jahr 1994 die ganze Bevölkerung beteiligen durfte.
Dieses bedeutete auch in politischer Hinsicht das Ende des
Apartheit-Regimes.
"Es war schon ein besonderes Erlebnis, auch für eine erfahrene
Politikerin wie mich, bei diesen Feierlichkeiten den früheren
Präsidenten und großen alten Mann des neuen
demokratischen Südafrikas, Nelson Mandela, kennen zu lernen.
Auch der gestern vereidigte Präsident Thabo Mbeki hat die
Schrecken des Apartheidsystems kennen gelernt. Er gehörte zu
der Gruppe von Gefangenen, die gemeinsam mit Nelson Mandela eine
lange Zeit auf der Gefängnisinsel Rotten Island verbracht
haben.
Es ist schon berührend zu erleben, dass die schwarze
Bevölkerung ein Fest feiert, bei dem sie vor 10 Jahren
ausschließlich aufgrund ihrer Hautfarbe ausgeschlossen waren.
Gerade weil Deutschland im Kampf gegen die Apartheid in
Südafrika und beim anschließenden Aufbau der Demokratie
eine wichtige Rolle gespielt hat, war die Teilnahme der deutschen
Vizepräsidentin für die Gastgeber ein gutes Signal.
Dieses bestätigte mir auch der neu vereidigte Präsident
Mbeki, dem ich vom Bundeskanzler und vom Bundespräsidenten
Deutschlands herzliche Glückwünsche übermittelte,"
so die Vizepräsidentin Susanne Kastner. "Bei unserer Begegnung
habe ich nochmals versichert, dass Deutschland die Kandidatur
Südafrikas für die Fußballweltmeisterschaft 2010
aktiv unterstützen wird. Ich kann nur sagen, dass die
hervorragende Organisation der Festlichkeiten, an denen weit
über 40.000 Menschen teilgenommen haben, eine gute
Visitenkarte für jedwede Großveranstaltung
darstellt."
"Ich war sehr beeindruckt und fand es fantastisch, dass bei allen
Aktivitäten der 15stündigen Veranstaltung deutlich wurde,
wie sehr sich die Menschen nach wie vor über die doch recht
junge Demokratie freuen und wie stolz die Bevölkerung ist
wählen zu dürfen," stellte Kastner weiter fest. ?Einen
solchen Enthusiasmus bei Wahlen würde ich mir für die
Europawahl in allen europäischen Ländern
wünschen."
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