Bundestagspräsident unterstützt Kundgebung gegen Neonazis
Berlin, 18. Juni 2005
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat sich dafür
ausgesprochen, dass Bürger und Bürgerinnen ihre
Straßen und Plätze nicht Neonazis überlassen. "In
Dresden und Berlin haben zehntausende Demokraten bereits friedlich
und erfolgreich demonstriert, dass Nazis bei ihnen nicht
erwünscht sind", sagte der Bundestagspräsident am
Sonnabend vor einer für den Nachmittag geplanten
Gegenkundgebung in dem brandenburgischen Ort Halbe.
Ausdrücklich widersprach Thierse dem Argument, auf diese Weise
bekämen Neonazis zu viel Aufmerksamkeit in den Medien. "Wenn
man die Geschichte in Halbe ansieht, dann sieht man, dass in den
vergangenen Jahren ohne jede Medienaufmerksamkeit die Anzahl der
Neonazi-Aufmarschierer immer mehr zugenommen hat", so der
Bundestagspräsident. "Ich denke es ist sinnvoll, dass man dem
Einhalt gebietet."
In der Nähe von Halbe liegt ein großer Soldatenfriedhof,
auf dem unter anderem SS-Mitglieder beerdigt wurden. In den
vergangenen Jahren ist der Ort immer wieder Ziel rechtsextremer
Demonstrationen geworden. Am heutigen Sonnabend wollen Vertreter
eines breiten Aktionsbündnisses aus Kirchen, Parteien,
Gewerkschaften und der einheimischen Bevölkerung gegen einen
solchen Aufmarsch demonstrieren. Bundestagspräsident Thierse
ist als Redner vorgesehen.
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