Blickpunkt Bundestag
Juni 01/1998
Kredite gegen Armut(en) Mikrofinanzierung gilt als erfolgreiches Mittel der Bekämpfung von Armut in den Entwicklungsländern. Durch Zugang zu Sparen und Kredit erhalten Arme und Ärmste die Möglichkeit, durch Hilfe zur Selbsthilfe ihre produktiven Fähigkeiten zu erhöhen und ihre Lebensverhältnisse selbständig und dauerhaft zu verbessern.Das betonte der Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in seiner Beschlußempfehlung zu Anträgen der Koalitionsfraktionen (13/9601) und der SPD-Fraktion (13/10027) zur Mikrofinanzierung als Mittel der Armutsbekämpfung. Der Fachausschuß befaßte sich am 27. Mai mit den Vorlagen und faßte sie zu einer gemeinsamen Initiative zusammen. Diese wurde einstimmig bei Enthaltung der PDS angenommen. In dem Beschluß des Ausschusses heißt es weiter, die Erfahrung zeige, daß sich die Gewährung von Kleinstkrediten an Ärmste nicht nur zur Bekämpfung der materiellen Not eigne, sondern sich auch günstig auf die gesamte Lebenssituation der Menschen auswirke. Dabei habe sich erwiesen, daß Frauen diese Chance in besonderer Weise zu nutzen wissen. Den Zugang zu Sparen und Kredit für Arme und Ärmste zu ermöglichen, entspreche den Schwerpunkten und ordnungspolitischen Zielen der deutschen Entwicklungspolitik. Als Ordnungsprinzip fordere die soziale Marktwirtschaft von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, daß alle Bevölkerungsschichten am wachsenden Wohlstand ihrer Leistung entsprechend und im Rahmen eines sozialen Ausgleichs teilhaben. Nach dem Willen der Abgeordneten soll der Bundestag die Regierung unter anderem auffordern, die Anstrengungen der deutschen Entwicklungspolitik mit dem Ziel zu verstärken, den Zugang zu Sparen und Kredit für die ärmsten Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern zu ermöglichen. |
Quelle:
http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9801/9801040b