Deutscher Bundestag
English    | Français   
 |  Home  |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ
Druckversion  |       
Startseite > Blickpunkt Bundestag > Blickpunkt Bundestag - Jahresübersicht 2000 > Deutscher Bundestag - Blickpunkt 06/2000 Inhalt >
Juni 06/2000
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

GEPLANTE BÖRSENFUSION

Optimismus auf dem Weg zu "globalen Kapitalmärkten"

(fi) Die geplante Fusion der Deutschen Börse AG in Frankfurt am Main und der London Stock Exchange (LSE) zum neuen Unternehmen iX international exchange plc mit Sitz in London schafft nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse AG, Werner G. Seifert, einen Kapitalmarkt, der zu mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa beitragen wird.

Wie Seifert am 7. Juni im Finanzausschuss erläuterte, könnte die Fusion der beiden größten europäischen Börsen dazu beitragen, die bisherige "Kleinstaaterei" von 42 europäischen Börsen, zehn inkompatiblen Wertpapierhandelssystemen und einer eigenen Wertpapierabwicklung in jedem Land zu beseitigen. London trage zu der Fusion den größten Kassamarkt Europas, Frankfurt den weltweit größten Terminmarkt bei. London liefert nach den Worten Seiferts ein gutes Marktumfeld für die DAX-Werte.

Einstieg ins Internet-Geschäft

Zusammen mit der LSE wolle man ins Internet-Geschäft einsteigen, sagte Seifert. Weil die Kapitalmärkte zunehmend global würden, wolle sich das fusionierte Unternehmen mit der größten US-Börse Nasdaq verbinden, um "eine globale Börsenlandschaft" zu schaffen. Man werde Zugang zu allen europäischen Produkten anbieten. Der Finanzplatz Deutschland werde weder einen Arbeitsplatz noch eine Mark an Steuereinnahmen verlieren, begegnete Seifert Bedenken aus den Reihen des Ausschusses. Die Regionalbörsen würden "Nischen" finden, die ein "so großer Tanker" nicht besetzen könne. Die Zukunft liegt nach Angaben Seiferts im elektronischen Handel.

Ekkehart Kurth von der Börsenaufsicht im hessischen Wirtschaftsministerium wies darauf hin, dass 60 Prozent des Börsenumsatzes durch die Verlagerung nach London gingen. Es sei ein legitimes Bemühen einer Regionalbehörde, den Handel in der Region zu halten. Da vorgesehen sei, die Trägerschaft der Deutschen Börse zu ändern, müsse geprüft werden, inwieweit die neue Trägerin die Verpflichtung der Deutschen Börse AG übernehmen könne, die Deutsche Wertpapierbörse als öffentlich-rechtliche Anstalt weiterhin zu betreiben.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0006/0006037a
Seitenanfang [TOP]
Druckversion Druckversion