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Juli 07/2000
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THOMAS BACH IM SPORTAUSSCHUSS

Amtszeit für IOC-Mitglieder soll auf acht Jahre begrenzt werden

(sp) Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat "erste Maßnahmen" zur Begrenzung der Amtsdauer auf den Weg gebracht. Mitglieder sollen künftig acht Jahre im Amt sein bei einmaliger Wiederwählbarkeit, erklärte das deutsche IOC-Mitglied Thomas Bach am 28. Juni vor dem Sportausschuss.

Weitere Reformmaßnahmen innerhalb des Komitees beträfen auch die in die Kritik geratene mangelnde finanzielle Transparenz. Das IOC habe beschlossen, künftig seine Jahresberichte zu veröffentlichen, damit die Öffentlichkeit anhand der Zahlen überprüfen könne, wie viel Mittel den Organisationskomitees zur Verfügung gestellt würden.

Ebenfalls eine Neuerung für das IOC sei die Anti-Doping-Agentur, die 50 Prozent ihrer Sitze für politische Organisationen bereitgestellt habe. Sie sei "ziemlich schnell" gegründet worden und zu ihrer Vorfinanzierung wolle das IOC einen "Blankoscheck" ausstellen. 5,5 Millionen US-Dollar (11,49 Millionen DM) seien beim IOC bereits angefordert, informierte das IOC-Mitglied weiter. Auch die EU habe signalisiert, sich an der Finanzierung eines Forschungsprojektes der Anti-Doping-Agentur zu beteiligen. Bach äußerte die Hoffnung, dass gerade bei den Testverfahren künftig neue Methoden geprüft würden, damit "wir von den Urinproben wegkommen" und eine längerfristige Überprüfung der Sportlerinnen und Sportler gewährleistet werden könne. Bereits heute koste eine Urinprobe zwischen 400 und 600 US-Dollar (zwischen 836 und 1.254 DM). Die Anti-Doping-Agentur habe etwa 2.000 zusätzliche Kontrollen vor Sydney eingeplant, auch Trainingskontrollen seien vorgesehen.

Als bemerkenswert bezeichnete Bach den Frauenanteil bei den Olympischen Spielen in Sydney. Er betrage 42 Prozent. Das entspreche erstmals einem Gleichgewicht, wenn man berücksichtige, dass es Disziplinen wie Boxen oder Ringen bei den Frauen nicht gebe. Alle Mannschaftssportarten würden in Sydney sowohl von Männern als auch von Frauen ausgetragen. Mit Blick auf die TV-Übertragungsrechte von Sportereignissen für die Jahre zwischen 2004 und 2006 sagte Bach, das IOC habe sich für "Free TV" entschieden, deren Übertragung für die Zuschauer nicht kostenpflichtig sei.

Besorgt zeigte sich Bach darüber, dass die Zahl der Sportarten sowie der Athleten immer weiter zunehme. "Die Olympischen Spiele können nicht die Mottenkiste der Sportarten sein." Sie müssten offen bleiben gegenüber neuen Sportarten. Diese sollten aber innerhalb einer Disziplin stärker beschränkt werden. Der IOC wolle die an den Olympischen Spielen aktiv teilnehmenden Athleten auf etwa 10.000 Sportler begrenzen. Schließlich würden die Athleten in Sydney bereits von 21.000 Journalisten begleitet, für deren Akkreditierung das IOC zu sorgen hätte. Den besten Sportlern solle der Zugang zu den Spielen gewährt werden. Daher sei das IOC auch um den Nachwuchs bemüht, für den ein Solidaritätsprogramm bereitstehe.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0007/0007041a
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