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Oktober 10/2000
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ANHÖRUNG

Camping-Tourismus sollte mehr Wertschätzung erfahren

(to) Mehr Anerkennung für den Camping-Tourismus und mehr Wertschätzung seiner wirtschaftlichen Bedeutung haben Vertreter von Verbänden und Vereinen dieser Branche gefordert. Als oberstes Ziel müsse es vor allem angesehen werden, eine neue und deutschlandweit einheitliche Campingplatzverordnung zu erlassen, so Wolfgang Rösch vom Bundesverband der Campingunternehmer (BCD) in seiner Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Tourismusausschusses am 25. Oktober.

Die alte Fassung von 1980 sei etwa aufgrund geänderter Müllvorschriften längst überholt. Laut Hans-Karl Sternberg vom Verband Deutscher Wohnwagen- und Wohnmobil-Hersteller (VDWH) muss auch der veränderten Bedeutung des Dauercampings in einer neuen Verordnung Rechnung getragen werden. Saisoncamper würden als zuverlässige Einnahmequelle der Urlaubsorte oftmals nicht gesondert erwähnt, was sich auf Beherbergungsstatistiken auswirke.

Max Stich, ADAC-Vizepräsident für Tourismus, äußerte sich in seiner Stellungnahme daher kritisch gegenüber den Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Danach seien 1999 21,3 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen ermittelt

worden. Nach einer Statistik des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) seien 1999 immerhin 56 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen allein durch Urlauber und 79 Millionen durch Dauercamper im Rahmen der Naherholung erfasst worden. Derartige Diskrepanzen unterschlagen nach Meinung Stichs die volkswirtschaftliche Bedeutung des Campings insgesamt, was große Auswirkungen auf behördliche Entscheidungen haben könne.

Ein weiteres Anliegen der Sachverständigen waren bessere Verkehrsleitsysteme sowie die einheitliche Beschilderung der Campingplätze. Auch müsse ein gezieltes Marketing entwickelt werden, um die Attraktivität des Campingurlaubs speziell für ausländische Touristen zu steigern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen nur 17,9 Prozent der Camper 1999 aus dem Ausland. Nach Darstellung des ADAC sind es dagegen Schätzungen zufolge sogar deutlich unter zehn Prozent gewesen. DTV-Präsident Jürgen Linde sah Camping als eine der umweltfreundlichsten und sozialverträglichsten Urlaubsformen an. Er forderte die Politik auf, Rahmenbedingungen für diesen familiengerechten und bezahlbaren Urlaub zu schaffen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0010/0010039b
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