Pressemitteilung
13.04.2005
Klaus-Jürgen Hedrich:
Flutfolgen
und Myanmarproblem diskutiert
Einen umfassenden
Bericht über die deutschen Hilfsbemühungen nach dem
verheerenden Tsunami am Indischen Ozean gab die Bundesministerin
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie
Wieczorek-Zeul, den Mitgliedern der Parlamentariergruppe ASEAN des
Deutschen Bundestages. Auf die auf ihrer Reise nach Sri Lanka in
gewonnenen Eindrücke legte die Ministerin dabei einen
besonderen Schwerpunkt.
Zweidrittel
der Schäden auf Sri Lanka sind im Norden und Osten des Landes
zu verzeichnen. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig:
„Die Arbeit der Aufbauhelfer wie der GTZ, der Welthungerhilfe
und anderer gebührt großer Lob und Anerkennung!“
Ministerin Wieczorek-Zeul warnte davor zu glauben, dass inzwischen
genug Hilfsgelder vorhanden sind. Gerade in den schwer getroffenen
Gegenden im Norden Sri Lankas gibt es kein Überangebot an
Hilfe.
Es wurde
deutlich, dass der Fortschritt beim Wiederaufbau entscheidend vom
Fortschritt der Friedensprozesse abhängt. Sowohl in Sri Lanka
als auch in Indonesien sind die am schwersten getroffenen Regionen
seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen heimgesucht. Die
Verantwortlichen auf Seiten der Regierungen sowie der
Rebellengruppen müssen die Katastrophe als Chance begreifen
und sich an einen Tisch setzen. „Die Menschen haben ein Recht
darauf, dass die Friedensprozesse endlich an Fahrt gewinnen!“
Die aktuelle Situation sollte auch genutzt werden, um andere
Konflikte in der Region zu entschärfen: Der thailändische
Premierminister Thaksin Shinawatraskann muss sich nach seinem
überwältigenden Wahlsieg bei den Parlamentswahlen nun um
die Probleme in Südthailand kümmern. Auch der Konflikt in
Papua sollte von der indonesischen Regierung gelöst werden.
Bundesregierung und Parlament unterstützen dabei
ausdrücklich die territoriale Integrität der beiden
Staaten.
Zweites
Gesprächsthema der Runde war die Situation in Myanmar. Die
Ministerin machte deutlich, dass die Bundesregierung an den
gemeinsamen europäischen Standpunkt in Bezug auf Sanktionen
gebunden ist. Von Seiten der Parlamentariergruppe wurde angeregt,
die Strategie zu Myanmar im EU-Kontext neu zu überarbeiten.
Die Sanktionen sollten die Verantwortlichen in Yangoon, nicht aber
die einfache Bevölkerung treffen. Die Machthaber müssen
sich an den von Ihnen gegebenen Zusagen messen lassen. „Wir
müssen die Verwirklichung der von der Regierung in Myanmar
selbst ausgearbeiteten Roadmap zur Demokratie in Yangoon immer
wieder anmahnen.“
Volker
Neumann, MdB, und der Vorsitzende der Parlamentariergruppe,
Klaus-Jürgen Hedrich, berichteten vom Besuch einer Delegation
in Flüchtlingslagern in Thailand im vergangenen Jahr und ihren
Erfahrungen in Myanmar. Gelobt wurde dabei besonders die Arbeit der
politischen Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen, die sich
in Myanmar um Land und Leute bemühen. „Sie brauchen
gerade aus dem BMZ ein Signal, dass Ihre Arbeit gewürdigt
wird, damit das Engagement erhalten bleibt oder sogar ausgebaut
werden kann. Trotz der Sanktionen kann das Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
vielfältige Projekte für Burmesen unterstützen.
Gerade im Gesundheits- und Bildungsbereich lassen die Sanktionen
große Freiräume zu.“ Ministerin Wieczorek-Zeul
sagte die Prüfung der Anregungen zu.
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