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Klaus-Jürgen Hedrich
Mitglied des Deutschen Bundestages
CDU
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Pressemitteilung
Celle, den 23. Februar 2005

Wie sinnvoll sind Einwohnerzahlen als Fixum?
Klaus-Jürgen Hedrich fragt die Bundesregierung

Der einstige „gelbe Riese“ Post schrumpft - rein Filialmäßig - zum Zwerg. Wieder werden Postagenturen im Wahlkreis geschlossen, diesmal trifft es u.a. Ahnsbeck, Bröckel, Meißendorf und Hohne im Landkreis Celle. Wieder werden die Menschen im ländlichen Raum besonders getroffen und wieder regt sich daraufhin der berechtigte Protest. Vor allem die Vertreter der betroffenen Kommunen waren es, die den heimischen Bundestagsabgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich um Unterstützung zum Erhalt der Agenturen gebeten hatten. Auch Landrat Klaus Wiswe brachte in einem Gespräch sein Unverständnis über diese Entscheidung zum Ausdruck. Für Hedrich heißt es nun, die Grundlagen der Frage, ob Agenturen geschlossen werden oder nicht, kritisch zu hinterfragen.

Laut der 1999 erlassenen Post-Universaldienstleistungsverordnung müssen bundesweit 12000 Einrichtungen der Post, egal ob Agentur oder Filiale, vorhanden sein. Weiter wird festgelegt, daß in allen Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine stationäre Einrichtung vorhanden sein muß, ebenso in allen Landkreisen mindestens je Fläche von 80 Quadratkilometern. Alle übrigen Orte sollen durch einen mobilen Postservice versorgt werden. Hedrich: „Bei dieser Festlegung wird völlig außer Acht gelassen, daß die reine Fixierung auf die Einwohnerzahl noch lange nichts über das gesamte Einzugsgebiet einer Agentur und deren Wirtschaftlichkeit aussagt. Im Fall von Meißendorf bleiben die Dauercamper und Seminarteilnehmer von Gut Sunder und die über 200 Einwohner mit Zweitwohnsitz bei der Berechnung außen vor. Mir erscheint deshalb die ursprünglich getroffene Regelung nicht sinnvoll.“

Im übrigen seien einige Agenturen auch wirtschaftlich zu betreiben, wenn die 2000er-Grenze unterschritten würde. Das sture Festhalten an formalen Kriterien erscheint vor diesem Hintergrund geradezu absurd. Klaus-Jürgen Hedrich hat jetzt bei der Bundesregierung die entsprechende Anfrage gestellt, inwieweit Aussichten auf eine Modifizierung der Verordnung bestehen. Er hofft, dass sich über die Frage eine Diskussion ergibt, die einen Wandel mit sich bringen könnte. „Wir müssen den Grat zwischen staatlich garantierter Grundversorgung mit Postdienstleistungen und den Anforderungen an gewinnorientierte Geschäftsausrichtung des Unternehmens noch einmal neu beschreiten. Und zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger in den ländlichen Regionen hoffe ich, dass dieser Weg zu einem guten Ergebnis führt.“

Anfrage an die Bundesregierung (mündlich):

Sieht die Bundesregierung vor dem Hintergrund der vermehrten Schließung von Postagenturen im ländlichen Raum noch Möglichkeiten, die in § 2 der 1999 erlassenen Post-Universaldienstleistungsverordnung festgelegten Einwohnergrenzen zur Vorhaltung einer stationären Einrichtung zugunsten einer Festlegung auf das Einzugsgebiet einer solchen Einrichtung modifizieren zu können?