Pressemitteilung
09.03.2005
Klaus-Jürgen Hedrich:
„Fischer soll Konsequenzen ziehen!“
„Nette
Worte, die in den Ohren einer Zwangsprostituierten wie blanker Hohn
klingen müssen!“ So kommentiert der
Bundestagsabgeordnete Klaus-Jürgen Hedrich die Antwort der
Bundesregierung auf seine schriftliche Frage, wie die
Bundesregierung eine Empfehlung des Europarates zur Vorbeugung von
Menschenhandel und Zwangsprostitution umsetzt. Die Parlamentarische
Versammlung des Europarates hatte 1997 die Mitgliedsstaaten
aufgefordert, sich dieser Probleme anzunehmen. „Das
Auswärtige Amt antwortet mir nun, dass die Mitarbeiter gerade
im Rechts- und Konsularbereich im Rahmen von Fortbildungen für
die in vielen Ländern verstärkt auftretenden Fälle
von Menschenhandel nachdrücklich sensibilisiert werden. Aber
was heißt das schon, wenn die Leitungsebene des
Auswärtigen Amtes, nämlich Bundesaußenminister
Josef Fischer und sein früherer Staatsminister Ludger Vollmer,
alle Bemühungen gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel
vorzugehen, ad absurdum führen?“
Der
Außenminister zeichnet mit dem Visaerlass persönlich
dafür verantwortlich, dass Menschenhandel, Zwangsprostitution
und Schwarzarbeit begünstigt wurden. Außerdem wurde das
deutsche Ansehen in Europa beschädigt. Die Empfehlungen des
Europarates wurden mit dem Erlass missachtet. „Gründe
genug um endlich die Konsequenzen zu ziehen, zu seiner
Verantwortung zu stehen und nicht länger an seinem Sessel zu
kleben!“ Dass er als Mitglied des Ministerrates des
Europarates seit Jahren an der Ausarbeitung des „Draft
Council of Europe Convention on action against trafficking in human
beings“ mitgearbeitet hat, dem Entwurf einer Konvention gegen
Menschenhandel, kann man schon fast als zynisch bezeichnen. Der
Entwurf war Ende 2004 der Parlamentarierversammlung des Europarates
zur Beratung zugeleitet worden.
Die Antwort auf die Anfrage im
Original.
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