Richard Stücklen (CDU/CSU)
Bundestagspräsident vom 31.05.1979 bis 29.03.1983
Bundestagsvizepräsident vom 14.12.1976 bis 31.05.1979 und vom 29.03.1983 bis 20.12.1990
Stücklen wurde am 20.08.1916 in Heideck/Mittelfranken als Sohn eines Schlossermeisters geboren. Der Vater war Bürgermeisters des Ortes und nach dem Zweiten Weltkrieg Mitgründer und Kreisvorsitzender der Christlichsozialen Union, später Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns sowie Mitglied des Bayerischen Landtags. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Richard Stücklen das Elektrohandwerk und studierte Ingenieurwissenschaften, Fachrichtung Elektrotechnik. 1936 wurde er zum Reichsarbeits- und anschließend zum Wehrdienst eingezogen. 1944 konnte er seine Ausbildung als Elektroingenieur am Technikum in Mittweida/Sachsen abschließen. Seine berufliche Laufbahn begann Stücklen als Abteilungsleiter in einem Betrieb der AEG in Freiberg/Sachsen. Nach dessen Demontage übernahm er 1945 den väterlichen Schlosserbetrieb in Heideck.
Nach 1945 nahm Stücklen Funktionen im CSU-Landesausschuss und Bezirksvorstand sowie im Parlament der Jungen Union wahr. Von 1949 an war er Mitglied des Deutschen Bundestages. 1953 wurde er geschäftsführender Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1957 ernannte Bundeskanzler Adenauer ihn zum Bundespostminister (bis 1966). Auf seine Initiative ging die Einführung des Postleitzahlensystems zurück. Unter Bundeskanzler Kiesinger wechselte Stücklen in die Fraktionsführung. Nach der Bundestagswahl 1976 zog Stücklen in das Präsidium des Deutschen Bundestages ein, dem er dann bis zu seinem Ausscheiden als Abgeordneter 1990 angehörte. Er war zunächst Vizepräsident und wurde dann - als erster CSU-Politiker - 1979 mit überwältigender Mehrheit zum Bundestagspräsidenten gewählt. 1983 bis 1990 war er Vizepräsident. Stücklen starb am 02.05.2002 in Weißenburg (Mittelfranken).