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124/2004
Stand: 06.05.2004
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Internationale Position Deutschlands in der Nanoforschung stärken

Bildung und Forschung/Anträge

Berlin: (hib/BES) Die Zukunft der deutschen Forschung im Bereich der Nanotechnologie steht im Mittelpunkt eines gemeinsamen Antrages der Koalitionsfraktionen (15/3051) und einer Initiative der FDP (15/3074). Darin sprechen sich die Fraktionen dafür aus, die Förderung dieser Schlüsseltechnologie in Deutschland voranzutreiben.

SPD und Bündnis 90/Die Grünen begrüßen in ihrem Antrag das Rahmenkonzept des Bildungsministeriums "Nanotechnologie erobert Märkte" und fordern gleichzeitig die Regierung auf, die Nanoforschung verstärkt zu unterstützen. So solle die Exekutive Fördermittel für industriegeführte, vorwettbewerbliche Innovationsprojekte der Nanoforschung zur Verfügung stellen. Entsprechende Projekte sollten die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen sowie ein inter- und multidisziplinäres Vorgehen und eine enge Zusammenarbeit von Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen beinhalten. Ein besonderes Augenmerk solle dabei einer stärkeren Vernetzung der gesamten Kette von Grundlagenforschung bis zur Produktentwicklung gelten, so die Abgeordneten. Des Weiteren erwarten die Parlamentarier von der Regierung, dass sie die vorhandenen wissenschaftlichen Ressourcen bündelt, um Grundlagenerkenntnissen zu schneller und besser zu verwerten. Auch der gesellschaftliche Diskurs zwischen Wissenschaft, Unternehmen und der breiten Öffentlichkeit über Chancen, Perspektiven und Risiken der Nanotechnologie solle intensiviert werden, fordern die Antragsteller.

Aus der Sicht der Liberalen braucht Deutschland eine ressortübergreifende, konsistente Nanotechnologie-Strategie, die konkrete Förderschwerpunkte definiert und eine verlässliche Finanzausstattung der Programme des Bundes vorsieht. Es sei die Aufgabe der Regierung, eine solche Strategie vorzulegen. Darüber hinaus solle die Regierung die Grundlagenforschung in der Nanotechnologie stärken, die anwendungsorientierte Forschung in enger Kooperation mit Unternehmen fortentwickeln, die Nano-Kompetenz-Netzwerke finanziell stärken und ihnen mehr Freiheit zur Selbstorganisation geben. Besser erforscht werden sollten die ethischen Fragen und die möglichen Auswirkungen dieser Zukunftstechnologie auf Umwelt und Gesundheit, ohne dabei die Ergebnisse durch ideologisch vorgeprägte Fragestellungen zu beeinflussen, heißt es. Die FDP schlägt in ihrem Antrag auch eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern vor, um mehr Studiengänge in den für die Nanotechnologie besonders wichtigen Bereichen Chemie, Physik, Elektrotechnik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie an den Hochschulen einzurichten. Auf europäischer Ebene solle die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Nanotechnologie ein Schwerpunkt im derzeit diskutierten 7. Forschungsrahmenprogramm der EU bildet.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_124/02
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