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134/2004
Stand: 21.05.2004
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Nord- und Ostsee stehen weiterhin unter erheblichem Belastungsdruck

Umwelt/Unterrichtung

Berlin: (hib/BOB) Nord- und Ostsee sind durch die Industrieländer Nordeuropas seit langem einem erheblichen Belastungsdruck ausgesetzt, der trotz der teilweise erzielten beachtlichen Entlastungen bis heute beträchtlich geblieben ist. Dies stellt der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen in einem Sondergutachten "Meeresumweltschutz für Nord- und Ostsee" fest, das die Bundesregierung als Unterrichtung (15/2626) vorgelegt hat. Zwar hätten in den letzten Jahren einige gravierende Belastungsfaktoren durch Abwasserreinigung, durch verschiedene Stoff- und Einleitungsverbote sowie durch Maßnahmen gegen Öleinleitungen aus der Schifffahrt deutlich verbessert werden können. Es bestehe aber kein Grund zur umweltpolitischen Entwarnung. Nord- und Ostsee stünden nach wie vor unter erheblichem - teilweise durchaus auch noch zunehmendem - Nutzungsdruck. Um zu einer nachhaltigen, dauerhaft umweltverträglichen Bewirtschaftung von Nord- und Ostsee zu kommen, bedürfe es deshalb weiterhin großer Anstrengungen und teilweise auch grundlegender struktureller Maßnahmen vor allem gegenüber der intensiven Fischerei- und Agrarwirtschaft, heißt es.

Eine nachhaltige, dauerhaft umweltverträgliche Fischereiwirtschaft könne nur erreicht werden, wenn die erforderlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel die kommerziellen Fischbestände deutlich oberhalb der biologisch sicheren Grenzen zu bewirtschaften oder dieses Niveau zunächst wiederherzustellen, getroffen werden. Die Europäische Kommission habe - trotz besserer Einsichten - bis heute nicht annähernd vermocht, die europäische Fischereiwirtschaft tatsächlich den grundlegenden Nachhaltigkeitsbedingungen anzupassen. Daher begrüßt es der Umweltrat, dass sich die Bundesregierung in Fischereiministerrat der Europäischen Union für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen eingesetzt hat.

Die durch hohe Nährstoffeinträge, insbesondere von Phosphat und Stickstoff, verursachte unerwünschte Zunahme an Nährstoffen und das damit verbundene nutzlose und schädliche Pflanzenwachstum zähle nach wie vor zu den gravierendsten Bedrohungen des Meeresökosystems. Der Umweltrat stellt fest, dass die auf dem Weg zu einem besseren Zustand unerlässlichen Einschnitte bei der landwirtschaftlichen Düngung "schlechthin nicht erfolgen". Auch die Seeschifffahrt bringe mehrere erhebliche Umweltbelastungen und -risiken mit sich.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_134/05
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