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Stand: 12.09.2002
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Erklärung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zu Beginn der heutigen Bundestagssitzung

Es git das gesprochene Wort


"Fassungslos und nahezu sprachlos, weil uns die Worte fehlten, erfuhren wir am 11. September 2001 von den terroristischen Angriffen auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon in Washington. Erst in der Folgezeit wurde uns klar, dass diese ungeheuerlichen Verbrechen nicht nur New York und Washington, nicht nur den USA, sondern der gesamten zivilisierten Welt galten.

Die schrecklichen Bilder, mit denen wir wieder und wieder konfrontiert wurden, haben sich tief und unauslöschlich in unser aller Bewusstsein eingegraben.

Wir gedenken heute der über 3000 Menschen, die bei diesen furchtbaren Anschlägen am 11. September 2001 ihr Leben verloren, sei es als Passagier der entführten Flugzeuge, sei es in den Büros des World Trade Center oder des Pentagon oder als Feuerwehrmann. Wir gedenken der Toten, aber auch ihrer Angehörigen, die urplötzlich mit dem Unfassbaren konfrontiert wurden, und wir gedenken derer, die noch heute der Behandlung bedürfen, weil sie mit dem erlittenen Trauma nicht fertig werden.

Der Deutsche Bundestag hat bereits unmittelbar nach den terroristischen Anschlägen deutlich gemacht, dass wir alle es als unsere ureigene Aufgabe ansehen, den Vereinigten Staaten von Amerika im Kampf gegen den Terrorismus beizustehen, und wir haben unsere Solidarität mit ihnen zum Ausdruck gebracht. Diese Solidarität gilt weiterhin uneingeschränkt.

Der Jahrestag dieser auch heute in ihrer ganzen Bedeutung noch immer unfassbaren Ereignisse gibt uns allen - Amerikanern wie Europäern - Gelegenheit, im Gedenken an die Opfer und in unserer Verantwortung für die Zukunft die möglichen Konsequenzen zu bedenken, die für die Sicherung einer menschenwürdigen Zivilisation für alle Menschen zu ziehen sind."

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/presse/2002/pz_020912
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