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Stand: 01.10.2003
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Bundestagspräsident zur Entscheidung der Arbeitsgruppe "Schlossareal": Jetzt nicht Stillstand eintreten lassen!

Zum Abschlussbericht der Arbeitsgruppe "Schlossareal" erklärt der Präsident des Deutschen Bundestages Wolfgang T h i e r s e:


Als Mitglied der "Expertenkommission Historische Mitte Berlin" begrüße ich, dass die interministerielle Arbeitsgruppe "Schlossareal" zu dem einhelligen Ergebnis gekommen ist, dass das von der Expertenkommission vorgeschlagene und vom Deutschen Bundestag mit großer Mehrheit verabschiedete Konzept umgesetzt werden soll. Damit sind endgültig die insbesondere von Beamten des Bundesfinanzministeriums betriebenen Vorstellungen vom Tisch, an diesem historischen Ort hinter historisierenden Fassaden kommerzielle Zwecke zu verfolgen.

Die Ausweitung der Museumsinsel auf dieses Areal mit dem "Dreiklang" aus den außereuropäischen (Dahlemer) Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, den wissenschaftsgeschichtlichen Sammlungen der Humboldt-Universität und dazu passenden Teilbeständen der Zentral- und Landesbibliothek, zusammengefasst als "Humboldt-Forum", bleibt die zentrale Idee und kulturpolitische Aufgabe.

Dass die Arbeitsgruppe bezüglich der Realisierung ein Moratorium beschlossen hat, ist angesichts der aktuellen Haushaltslage nicht zu beanstanden. Moratorium heißt aber - auch nach dem Willen der Arbeitsgruppe - nicht Stillstand. Schließlich gilt die Realiserungsentscheidung des Deutschen Bundestages, auch wenn sich der Baubeginn verzögern sollte. Die von der Arbeitsgruppe beschlossenen Planungsvorbereitungen sollten zügig in Angriff genommen werden. Mit der von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Förderverein Berliner Schloss gemeinsam geplanten Infobox auf dem Schlossplatz kann über die künftige Nutzung informiert und können die Spendengelder für die vorgesehene Barockfassade gesammelt werden.

Aus meiner Sicht spricht auch nichts dagegen, bereits jetzt mit der Vorbereitung des notwendigen Architektenwettbewerbs zu beginnen. Die Kosten dafür dürften sich in vertretbaren Grenzen halten. Ich teile nämlich keineswegs die Vorbehalte der Beamten des Bundesministeriums für Finanzen gegenüber dem erwogenen privat-öffentlichen Kaufmietmodell. Mit diesem Finanzierungsmodell könnten die Kosten für die öffentliche Haushalte auf einen langen Zeitraum verteilt und gestreckt werden.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/presse/2003/pz_031001
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